Re: Ktistai
From: Torsten
Message: 67607
Date: 2011-05-25
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Bardhyl Demiraj
Albanische Etymologien
'hir,-i [hi:r] m. (selten Pl. hÃre,-t f.)
(t., g., christliche Kirchensprache) "Gunst, Gnade (Gottes); Wohlwollen; Unterstützung; Anmut, Grazie; Amulett; Schönheit";
daneben (dial., älteste Literatur)
hir, -t n., selten hir(r)ë f. "ds.";
in syntaktischen Verbindungen:
për hir të "um ...willen",
me hir "gutwillig",
me pahÃr "wider Willen".
Ableitungen:
hirësà f. "Hochwürden; Anmut, Grazie",
hiróhet v. (Refl.) "liebkosen";
Zusammensetzung:
hirplótë Adj. "gnadereich, gnädig";
hierher auch (arb. It.)
hÃre f. "piacere, voglia, grazia",
(Adj.) "grazioso, onorato" (s. Giordano FAI).
Die alte Zusammenstellung Camardas (Gr. Co. I 37; zustimmend La Piana SLA I 66f.) mit ÏάÏÎ¹Ï "Gnade Gottes", wurde von Miklosich als gr. Entlehnung ins Albanische aufgefaÃt (zustimmend Ãabej SGJ I 239f. mit Nachträgen; SE IV im Druck). Eine andere Wertung bei Meyer (EWA), der hir an hÃe f. "Schatten; Schemen" (s. oben) und auÃeralbanisch an got. skeirs "klar" anknüpfte (s. auch Bugge BB 18 [1892] 167: vgl.
gr. ÏκίÏον "Sonnenschirm";
Jokl LKU 67; Pok. 917; Mann Lg. 28 [1952] 39: vgl.
ae. scīr "klar";
über gr. ÏκίÏον "Sonnenschirm" s. Frisk II 734 mit Literatur).
Die Verwendung des Wortes fast auÃschlieÃlich in der christlichen Kirchenterminologie spricht zugunsten einer relativ alten Entlehnung, die man von gr. ÏάÏÎ¹Ï schwerlich trennen kann. Ein Problem für sich enthält jedoch die Unstimmigkeit im Wurzelvokalismus. Ãabejs Vorschlag (a.a.O.), hir sei eine zweifach umgelautete (sakrale) Pluralform (: alb. *hari > alb. her > hir), findet jedoch im alb. Nominalsystem keine Stütze, vgl. dazu (t., g.) haré f. "Freude" < ngr. ÏαÏά, hierher auch (arb. It.) harà f. "merito", harésënj, harépsënj v. "rallegrare" u.a. (Giordano FAI). Dabei ist auch zu beachten, daà die älteste Schicht des christlichen Wortkorpus im Albanischen nicht selten volksetymologische Umformungen erfahren hat, vgl. lat. baptizö > alb. pagezój v. "taufen (lassen)", evtl. nach gëzój v. "sich freuen". Man darf deshalb u.U. mit einer Wortkreuzung (oder Lehnübertragung) mit einem einst im heidnischen Volksglauben geläufigen Wort rechnen. Eine Anknüpfungsmöglichkeit bietet dann u.a. gr. ιεÏοÏ, äol. ί~ÏÎ¿Ï "heilig" (zur dessen Problematik s. Frisk I 712ff.), das ebenfalls nur als gr. Lehnwort ins Albanische betrachtet werden kann. Ein etymologischer Zusammenhang mit hie f. "Schatten; Geist; Gott" ist in formaler Hinsicht durchaus möglich, läÃt sich jedoch z. Zt. nicht genau nachweisen: alb *hir- : (?) *sk^h1i-ro-, vgl. aisl. skirr "rein, klar, unschuldig".
Three words have the odd distribution Romanian, Albanian, Slavic, (North) Germanic, Finnic (with exceptions):
*ÅλaN- (?) "slave"
*tÉrg- (?) "market"
*(p)k´eN(-st)-(?) "morally/ethnically pure, clean"
It is easy to see that as united by an economic system with a derived value system in which some by descent were destined to become slaves. The fact that the 'pure' word is used exlusively in religious comntexts seems to point to that value system being one originally imposed from the outside.
Torsten