Re: sabrina river

From: tgpedersen
Message: 64638
Date: 2009-08-07

--- In cybalist@yahoogroups.com, "tgpedersen" <tgpedersen@...> wrote:
>
>
>
> Turn out others note this connection before
>
> J. Hubschmid, Mediterrane Substrate, p. 75
> "
> 53. Sardinien und Nordafrika gemeinsam ist ein Flußnamenstamm *sip-,
> der sich erschließen läßt aus Riu Sibasca, Bach bei Gonnesa, und
> berb. asif 'Fluß' (mit Varianten), dessen -f- regulär aus -p-
> entstanden ist2. Ob auch ägypt. s^p 'ausfließen' (Alt.R), s&b
> 'fließen, rinnen' und arab. ... zub 'schmelzen, fließen' hieher
> gehören, ist nicht klar. H.G. Mukarovsky stellt dazu noch
> ful se:bo:-re '(kleine) Wasserquelle',
> sibb-ude 'Wasser in kleinen Mengen ausgießen' und
> hausa zuba 'ausfließen'; (mit Tonwechsel) 'ein-, ausgießen'
> (zu Unrecht jedoch bask. zuphu, vgl. hier p. 36)
> und vermutet darin ein eurafrikanisches Substratwort, das
> vielleicht eine spätere Überlagerung durch ein anderes ähnlicher
> Bedeutung erfahren hat.
> Einige vorromanische Suffixe des Sardischen finden Entsprechungen in
> nordafrikanischen Ortsnamen. Soweit die Vergleiche zu Recht
> bestehen, werden die Suffixe kaum «hamitisch» sein, weil die echt
> berberischen Ortsnamen mit wenigen Ausnahmen keine Suffixe
> enthalten (p. 40). Von den überaus zahlreichen sardischen Wörtern
> und Namen vorromanischen Ursprungs lassen sich fast keine aus dem
> Berberischen erklären. Sie stammen meist aus dem eurafrikanischen
> Substrat, das dort, wie nirgends sonst in der westlichen Romania,
> sehr starke Spuren hinterlassen hat. Im Berberischen haben sich
> nicht sehr viele eurafrikanische Substratwörter erhalten. Darum
> können nur relativ wenig vorromanische Wörter und Namen des
> Sardischen gedeutet werden. In der Regel sind Entsprechungen davon
> außerhalb Sardiniens untergegangen.
>
> "
>
> The important point is that this root has vowel alternation *sip-,
> *sup-, vowel length alternation coupled with gemination *su:p-,
> *supp-, labiodental/labial alternation *sup-, suk-, and most
> importantly, paradigmatic ablaut with long vowel in verb (German
> saufen, Sw. supa) vs. regular inflection with short vowel and
> gemination *supp-, *sukk-. In other words, this substrate language,
> whichever it is, is the one which gave Germanic its preference for
> ablauting verbs.

And here comes the rest of the family

'Pokorny
sei-, soi- ,tröpfeln, rinnen, feucht'.
Mit l-Formans: FlN: venet. Silis, Silarus, ligur. Silarus, illyr. Silarus (Lukanien), hispan. Sil;
mir. silid ,tropft, fließt, läßt fließen', teilweise mit sel- ,sich bewegen' (s. unter swel-) kontaminiert;
ags. sioloþ ,See'; lit. séile. ,Speichel, Geifer';
mit m-Formans:
cymr. hufen ,Rahm' (*soimeno-);
ahd. nhd. seim ,Honigseim',
aisl. seimr ,Honigscheibe',
ablaut. simi m. ,Meer',
dän. sima av ,abträufeln',
westfäl. si&mern ,sickern' (as. *simaro:n).
WP. II 464f.; vielleicht die Grundlage von seikW- und seip- ,ausgießen'.

1. se:(i)- ,sieben'; se:-tlo- ,Sieb'.
Gr. é.tho:, e:théo: ,siebe', e:thmós m. ,Seihtuch, Sieb';
ablautend (wohl i:-) himaliá: tò etímetron to:~n aleúro:n Hes.,
himalís, -ídos ,Schutzgöttin der Mühlen' u. dgl.;
(über lat. simila ,feinstes Weizenmehl' s. aber WH. II 538);
mir. si:lthlad ,das Sieben' (das th von si:thal ,Eimer');
cymr. hidl, mbret. sizl, nbret. sil ,Sieb' aus *se:-tlo- = aisl. sa:ld n. ,Sieb' = got. *se:þl,
vor­ausgesetzt durch karel. siekla, finn. seula ,Sieb'; lit. síetas ,Sieb' = aksl. sito ds. (*se:i-to-),
lit. sijóju, -ti ,sieben';
slav. *se^jo,, *se^ti (*se^jati) in aksl. pro-se^ati ,siniasai', serb. s`ìjati ,sieben', (Präs.-St. *se:ya-, Prät.-St. *siya:-);
alb. shosh ,siebe' (*sia:-s);
*se:i- ,sieben' ist wohl als ,durch ein Geflecht fallen lassen' eine Sonder­anwendung von
*se:i- ,entsenden, werfen, säen, fallen lassen'.
WP. II 459, Trautmann 254.'

seikW- ,ausgießen, seihen, rinnen, träufeln'.
Ai. sé:cate:, siñcáti (asicat) ,gießt aus, begießt',
sé:ka- m. ,Guß, Erguß, Besprengung',
praseka- m. ,Erguß, Ausguß';
av. hae:k-, hinc^aiti (hic^aiti) ,gießt aus',
fra-s^ae:k&m Absolutiv ,beim Vergießen',
hixra- n. ,flüssiges Exkrement';
gr. hi~ksai: die:the:~sai Hes.,
ion. ikmás ,Feuchtigkeit',
ikmaléos ,feucht', ikmaíno: ,benetze',
trúgoipos ,Mostsieb';
lat. siat „ourei~"; sia:re ist wohl aus *si:ca:re nach mea:re ,mingere' um­gebildet ; siccus ,trocken';
gall. (goidel. oder ven.-illyr.) FlN Se:quana ,Seine', GN Sinqua:tis; FlN *Siparis ,Sèvre' = ir. F1N Sechair;
ahd. si:han ,seihen', ags. se:on ds., intr. ,ausfließen';
ahd. as. ags. si:gan ,tröpfelnd fallen, sinken, fließen',
aisl. si:ga ,nieder oder vorwärts gleiten'
(nhd. versiegen für älteres verseigen nach dem Ptc. mhd. versigen),
ahd. gisig ,palus, stagnum',
norw.-schwed. sil (*sihíla-) ,Seite'
(sila ,seihen', womit norw. sila ,unaufhörlich regnen' u. dgl. wohl identisch ist),
ost-fries. si:l ,Schleuse',
mnd. si:l ,Schleuse, Ablaufkanal',
si:len ,dränieren';
ags. seohtre f. (*sihtro:n-),
mnd. sichter, sechter ,Abzugsgraben';
aisl. si:a ,Seihe' (schw. Verb si:a ,seihen'),
ags. seohhe f.,
ahd. si:ha ,Seihe' (*si(:)-wo:n-);
mnd. se:ge ,triefend, triefäugig',
mnd. mhd. seiger ,langsam oder zäh tröpfelnd, matt, schal',
aisl. seigr ,zähe';
im Germ. auch Formen mit germ. k:
ahd. mhd. seich ,Harn'
(ahd. seihhen, mhd. seichen, nd. se:ken ,harnen'),
ags. sicerian ,einsickern',
nd. si:kern,
nhd. sickern,
norw. sikla,
schwed. sikkla ,geifern; rieseln' =
nd. sikkelen,
norw. dial. sikla ,kleiner Bach',
si:ka ,seihen',
aisl. si:k n. ste­hendes Wasser',
ags. si:c ,Wasserlauf usw.;
nasallos serb. osjeka ,Ebbe' (*se:ka:);
ksl. sIc^o,, sIcati ,harnen',
Iter. slov. síkati ,hervorspritzen';
daneben eine Wz.
seikW- ,trocken', die wohl über ,abrinnen, versiegen = austrocken' mit seikW- ,ausgießen' zu vereinigen ist:
av. hae:c^ayeiti mit us ,trocknet aus' (trans.),
hae:c^ah- n. ,Trockenheit, Dürre',
hiku- ,trocken' f
wegen seip- liegt wohl *seí- ,tröpfeln, rinnen' zugrunde.
WP. II 466 f., WH. II 531, Trautmann 260.

seip-, seib- ,ausgießen, seihen, rinnen, tröpfeln'.
Ahd. sib, ndl. zeef, mnd. seve n., ags. sife n. ,Sieb',
dazu ags. siftan, mnd. siften, sichten, nhd. (aus dem Nd.) sichten, und
aisl. sef n. ,juncus' (wegen des porösen Stengels);
mnd. afries. se:ver m. ,Schleim, Geifer',
ahd. seivar, mhd. seifer m. ds.
(mhd. seifel m. ,Speichel' vielleicht mit germ. p, s. u.);
md. si:fe ,sumpfige Bodenstelle';
serb. sipiti ,rieseln, fein regnen';
im Germ. auch Formen mit germ. p (die den Schluß auf idg. b recht­fertigen):
ags. si:pian, mnd. si:pen ,tröpfeln', mhd. si:fen (st. V.) ds.,
schwed. dial. sipa ,langsam fließen, sickern', mnd. si:p ,Bächlein',
hierher auch der germ. Name der Seife:
germ. *saip(i)o:: finn. saip(p)io, ahd. sei(p)fa ,Seife';
auch ,Harz', mnd. se:pe ,Seife', ags. sa:pe f. (daraus nord. sa:pa) ,Seife',
lat. sa:po (germ. Lw.);
vielleicht neben germ. *saip(y)o:n- auch *se:pon- ,Talg (auch zu Haarfärbemitteln verwendet)',
das mit lat. se:bum ,Talg' (wohl echt lat.) auf ein idg. *se:[i]bo- ,tropfbares Fett' beziehbar wäre
(das lat. b wäre dann Zeuge für eine Wurzelf. auf idg. b);
toch. A sip-, sep- ,salben', sepal ,Salbe'.
WP. II 467 f., WH. II 478, 504; s. S. 889 unter sei-.
1. sek- ,,abrinnen, versiegen, sich senken (vom Wasser)'.
Ai. ásak-ra-, redupl. a-sa-s´c-át ,nicht versiegend', vís.akta: ,eine nicht Milch gebende (versiegte) Kuh';
gr. hom. ésketo pho:né. ,stockte, versiegte'; (*ésketo, *se-sk-eto, redupl. Aor.),
sekundär nasaliert lit. senkù, sèkti ,fallen (vom Wasserstand)',
nusèkti ,abfließen, trocken werden',
seklùs ,seicht',
sekle.~, se~kis ,seichte Stelle, Sandbank',
lett. sekls ,seicht', si:ku (*sinku, dar­nach :) sikt ,versiegen',
dazu mit balt. un aus on das Kaus. lit. sunk-iù, suñkti ,absickern lassen',
lett. sùcu, sùkt ,durchseihe', Iter. su~kât, ostlit. sunkà ,Saft';
aksl. i-se,kno,ti ,versiegen (vom Wasser)', pre^-se,kno,ti ,abnehmen'.
Redupl. si-sk-us ,trocken (= versiegt)' in av. his^ku- ,trocken' (auch his^kva-), fem. his^kvi:,
mir. sesc, cyrnr. hysb ,trocken, unfruchtbar', bret. hesp ,trocken' (*siskWo-),
air. sescenn ,Sumpf, Moor' (,unfruchtbar'; vgl. aisl. saurr ,Moor': ags. se:ar ,trocken'),
daneben bret. hesk ,trocken, unfrucht­bar',
hesken ds., ,von einer Kuh ohne Kalb und Milch',
heska ,tarir',
bret. hesquein (neben hespein) ds.,
corn. beuch heskyz ,a dry cow',
bret. hanvesk Adj., von einer Kuh, die in dem Jahre kein Kalb gehabt hat =
mir. sa­maisc ,junge Kuh, zweijährige Färse' (*samo-siskWi: ,die Sommertrockne'),
die auf dem fern. *siskWi, Gen. *siskWya:s beruhen und vor dem y den Kasus obl. w eingebüßt haben;
unklar ist gr. iskhnós ,dürr, verschrumpft, schmächtig'.
WP. II 473 f., Trautmann 256 f., Kuiper Idg. Nasalpräs. 185 f.

UEW
säc^ä 'Wasser, Überschwemmung' FU
? lapp. N c^acce-a:3- 'water; level of water in a river or lake', K (753) T c^a:,cce, Kld. c^a:,cc, Not. c^a:,hc, A c^a:c 'Wasser' |

? ostj. (883), 884)
Vj. sec^
'Steigen, Zunahme des Wassers, Überschwemmung im (Spät-)Sommer',
Vj. sec^&m-
'austreten, steigen, zunehmen (das Wasser im Sommer nach dem Peterstag)',
V sec^jön,k 'im Winter beim Sinken od. Abnehmen des Wassers am Ufer (auf dem Trockenen) zurückbleibendes Eis' (jön,k 'Eis')
( > ? selk. Ta. c^a:si 'Meer').

Sam.
jur. (407) O sa:da 'Pfütze' (FUV; Collinder,CompGr. 89; E. Itkonen: LpChr. 89) paßt wegen des a: der ersten Silbe nicht hierher.
Die Zusammenstellung ist wegen der entfernten Verwandtschaft unsicher.
Toivonen: FUF 28:92, SitzFAk. 1949:173; N. Sebestyén: ALH 3:298; FUV; E. Itkonen: LpChr. 89; Collinder, CompGr. 89; Rédei: NyK 74:188.'



Torsten