Re: Belgs

From: tgpedersen
Message: 62524
Date: 2009-01-18

> > Other writers who have proposed Baltic Finnic on present Polish
> > territory: Rudnicki, Rozwadowski, Lehr-Spl/awin´ski.
>
> The Livs et al. were almost close enough to walk over for a weekend
> party. The Baltic marshes seem to be a nice place for relic
> languages to hang on for longer than they would in the plains.

Ah, I thought you'd never ask.

'19. Liwa/Liebe, Liw, Liwiec usw.
a. Die Liwa, dt. Liebe, entspringt in der Nähe des Sees
Gaudy/Gaudensee, durchfließt bei Prabuty/Riesenburg den See Liwieniec,
dt. Schloß See, er­reicht Kwidzyn/Marienwerder und mündet nach ca. 95
km von rechts in d. No­gat ein. Früher erreichte die Liwa/Liebe den
Mündungsarm der Weichsel an einer anderen Stelle, sein Unterlauf wird
daher auch Stary Nogat/Alte No­gat genannt.
Urkundliche Belege: 1250 Lyua, 1260 Lywa, 1287 in Liua, in Liua, 1300
Lyva, 1313 Lyva, Lyvam, 1313 (K. 15. Jh.) Liva, supra litus Lyve,
supra litus Lyve, Lyva, Lyva, Lyva, 1324 (A. 1. Hälfte d. 15. Jhs.) dy
Libe, 1325 (A. 15. Jh.) Lyvam, Lyvam, 1327 (K. 16. Jh.) Livam, Livam,
1328 (A. 15. Jh.) supra Lyvam, in littore Lyve, Libam, Libam, 1330 (A.
1416 bzw. 15. Jh.) ad rivulum Lyve, 1330 (A. 16. Jh.) in Lyva, 1334
Live, 1335 (A. 15. Jh.) dy Lybe, 1336 (T. 1505) und der Liben, in dy
Libe, 1340 (A. 15. Jh.) in Lyva, 1340 (A. um 1500) Libbe, 1342 (T.
1416) in ryvulo Live, ry­vulum Live, Liva, 1342 in rivulo Live, 1361
in loco iuxta antiquam Lyeven, 1363 in fluvio Lyva, riuulus Lyua, 1373
Liwa, 1396 Libe, 1470-80 (Dl/ugosz) Liwna, 1481 Liebe, Libe, 1550
Liebe, um 1790 Liebe, 1881 Liwna, 1936 Lima, 1951 Liwa, Liebe, 1959
Liwa, 1964 Liwa, 1965 Liwa, Liwna, mua. Livna, sel­ten Livn´a,
Mn´eyuosna1.
Für den See Liwieniec/Schloß See: 1260 lacus Liwencz, Lewencz, 1323
(K. 15. Jh.) Levencz, Levencs, Levencz, Levencz, 1330 (A. 1416 bzw.
15. Jh.) Lewencz, Lewencz, 1342 (T. 1416) ad lacum Lewencz, Lebencz,
1363 Leuencz, 1951 Liwieniec, 1959 Liwieniec, 1965 Liwieniec2.
b. Die Liwna, auch Liwa, dt. Liebe, Liebefluß, Oberländischer Kanal,
ent­ließt dem Liwski Staw (auch Ml/yn´ski Staw, dt. Mühlen Teich),
erreicht Mi­oml/yn, dt. Liebemühl, und mündet nach einigen Kilometern
in den See Jezio­ro Drwe,ckie, dt. Drewenz-See, der von der
Drwe,ca/Drewenz durchflossen wird.
Urkundliche Belege: 1335 Lybe, 1351 (A. 14. Jh.) dy Lybe, 2. Hälfte d.
6. Jhs. die Liebe3. Für den Ortsnamen Mil/oml/yn/Liebemühl (gegründet
1335): 1365 zu der Lybenmol, 1392 von der Liebennole, 1399 Libermol,
1438 (T.) zu der Lybenmule, Lybenmole, 1450 zcur Liebenmoele4. In der
Nähe des Flusses liegt heute auch ein Ort Liwa, dt. Bieberswalde,
sowie der Ort Mil/akowo, dt. Liebstadt.
c. Die Liwna, dt. Liebe, ist der Name eines weiteren Flusses in
Ostpreu­ßen. Er entspringt nördlich von Ke,trzyn/Rastenburg, fließt an
Barciany/Bar­zen vorbei und mündet nach ca. 50 km von rechts in den
Zufluß der L/yna/Al­ne, den Guber, ein.
Urkundliche Belege: sind nicht nachweisbar.
d. Der Liwiec entspringt östlich von Siedlce, fließt an Wyszków,
We,grów, Paplin und Gwizdal/y vorbei und mundet nach ca. 120 km von
links in den Bug (nördlich von Warschau) ein. An seinem Ufer liegt der
Ort Liw.
Urkundliche Belege: 1427 Liw, Liw, Liw, Lyw, 1428 Lyw, 1471 Liw, Liw,
1470-80 (Dl/ugosz) Lyw, 1503 Lywiecz, 1510 super flumine Lyw, 1524
Liw, 1529 Lyw, 1530 Lyw, 1532 Liw, Liw, 1535 Lyw, 1547 Lyw, 1551
Liviecz, 1565 na ... Liwczu, nad ... Liwczem, nad ... Liwczem, 1566
Liwiecz, 1617/20 na rzece Liwcu, 1634 Regio à flumine nomen sortita,
is est Liuecius5.
Für den Ortsnamen: 1304 Liw, 1355 Lyw, 1429 Liw castrum, 1476 Lyw
Anti­qua, 1482 Lyw oppidum, 1497 antiqua et nowa Lyw et toto districtu
Lywensi, 1499 Liff et toto districtu Liven[si], Liff et toto districtu
Liwensi, 1506 Liva, 1526 Liff, Capitaneus Livensis, 1533 Liw, 1554
Liw, 1563 Liw Antiqua, Liw Nova, 1617/20 Liw, 1634 Liuia, Liuia6. Auch
ein ON Zaliwie (Zaliwie Piegawki oder Biegawki bzw. Zaliwie Szpinki)
verdankt seinen Na­men dem Fluß7.
e. Aus den Belegen für den Flußnamen Rypienica (ein linker Nfl. d.
Drwe,­ca/Drewenz) geht hervor, daß dieser zumindestens im 14. Jh.
einen anderen Namen getragen hat.
Urkundliche Belege: 1323 Liuona, 1326 Liuonam8.
f. Liwa, Fluß bei Rzeszów im Gebiet des San; urkundliche Belege sind
nicht bekannt.
g. Liwocz, Liwoczka, GNN bei Busko/Tyniec.
Urkundliche Belege: 1360 in tribus Rivulis, videlicet Liwocz, Liwoczka
et Chwoszczyna9. Diesen Namen trägt auch ein Hügelzug in den Beskiden.
Er wird schon bei Dl/ugosz in der Form Lywocz erwähnt10.
h. Liwiec, Gewässername bei Szubin. Urkundliche Belege: 1567 Liwcz,
1575 Liwecz11.
Allein diese Zusammenstellung zeigt, daß die Namen über das gesamte
Ge­biet des heutigen Polen verbreitet sind. Dadurch werden die
Deutungsvor­schläge aus dem Altpreußischen12, dem Finno-Ugrischen13,
dem Baltischen14 und auch dem Slavischen15 erheblich erschüttert. In
der Auseinandersetzung mit der finno-ugrischen These H. Górnowiczs
hatte ich bereits darauf hin­gewiesen16, daß es auch außerhalb des
slavischen Sprachgebietes Namen gibt, die bei einer Diskussion des GN
Liwa/Liebe zu berücksichtigen sind. Wenn ich an dieser Stelle nochmals
auf diese Namensippe eingehe, dann nicht zu­letzt deshalb, um weiteres
Material vorzulegen. Auch gilt es, einen Ein­wand von W.P. Schmid
hinsichtlich des Wurzelvokals der unter a. und b. ge­nannten Namen zu
berücksichtigen17. Zuvor möchte ich jedoch eine Aufli­stung derjenigen
Toponyme geben, die mit einiger Sicherheit eine vorauszu­setzende
Wurzel *leiw-/li:w- reflektieren.
Liva, auch Livy, GN im ehem. Gouv. Vitebsk, dort auch Seename Liva
(Li­vo, Livy)18, aufgrund der geographischen Lage am ehesten altes
*Li:va:; Li­vna, GN im Kreis Smolensk19 (geht wohl mit reduziertem
präsuffixalen Vo­kal auf *Li:vina zurück) ; Livenka mit den
Quellflüssen Lesnaja Livenka, po­levaja Livenka, GNN im ehem. Kreis
Livny, Gouv. Orel20 (setzt offensicht­lich eine Grundform *Li:vin-Uka
voraus); L'va, r. Nfl. d. Stviga/Stvyha z. Pripjet', ukrain. L'vá,
poln. Lwa21, in der Nähe liegt ein See und Sumpf Lwa, L'va22,
Grundform: *Liva:; *Liveja, 1592 na . . . Liwiei, w te, rzeke,
Li­wiei23, Flußname in der Nähe von Wilna; Livina, GN in der Slovakei,
1113 Liuina, Lywna, Lyuna, lyena aqua (z.T. magyarisierte Formen)24;
Livka, GN in Bulgarien25; Leiwen, Ortsname im Moselgebiet, 802 ad
locum Lyve nomina­tum, 949 Live, Lyve usw.26; Lew, GN in England, 1282
Lyu27; Lliw, Flußnamen in Wales, alt Liv, Lliw27; Livoc^a, GN im
Gebiet der Morava28, auch ON, alt Livoc^a, Livoz29; Levoc^a, Fluß- und
Ortsname in der Slovakei, 1263 fluv. Leuscha, villa Lywche, 1268
Leucha, 1289 Leuche30; Livintà, GN in Litauen31.
Nicht ganz sicher ist die Zugehörigkeit (Ortsnamen, kein Gewässername
nachweisbar) von Les Loives, ON bei Grenoble, 885 (K. 12. Jh.)
Livia32; Liveni, Livenii Vîrnav, zwei ONN in Rumänien33 und Lieveren,
ON in Drente .
Fern bleibt der GN Livet in Schottland, der nach J. Schnetz altes
*Liven­tia fortsetzen soll35. Auch Namen, die auf ein ursprüngliches
-e- in der Wurzelsilbe deuten (z.B. Levens, Le.vuõ, Levica, Leevica,
Leveste, *Levan-tia) sind zunächst fernzuhalten.
Zum Teil verband man die genannten Namen (vor allem die des slavischen
Siedlungsgebietes) mit russischen Dialektismen wie liva "niedrig
gelegener, von Wasser umspülter Ort; mit Wasser bedeckte Niederung;
Pfütze, niedrig gelegener Ort in einer Ebene"36 und leva, lëva
"Wasser, Regenguß, Bach"37. Diese sind jedoch nicht von dem weit
verbreiteten russ. lyva "Pfütze, sump­figer Boden, dichter Wald auf
Sumpfboden" zu trennen. Es begegnet in Dia­lekten, die nicht dem
ostslavischen Altsiedelgebiet zugerechnet werden kön­nen und ist daher
der Entlehnung in hohem Maße verdächtig ,
Besser steht es mit dem baltischen Material, so vor allem mit li:vans,
li~­ve,ns, li~vis, li:venis "Sumpf, Morast usw.", das allerdings auch
schon der Entlehnung aus dem Ostseefinnischen verdächtigt worden ist39.
Bisher unbeachtet ist ein Appellativum geblieben, das mit Sicherheit
nicht finno-ugrischer Herkunft ist: das aus spätalthochdeutscher Zeit
be­zeugte liuua "inpluvium"40, ein "Regenbehälter, d.h. der unbedeckte
innere Raum des Vorsaales" eines Gebäudes41. Eine neuere Untersuchung
zeigt je­doch, daß keine Beziehung zu lit. lyti usw. (so Graff) besteht42.
Sowohl Appellativa wie Namen lassen sich am besten als -w-Erweiterung
zu der idg. Wurzel *lei- "gießen, fließen, tröpfeln" stellen43. Die
Ver­bindung mit den ostpreußischen Namen Liwa/Liwna/Liebe, die ich
schon an anderer Stelle erwogen hatte44, ist allerdings auf Grund der
Kritik von W.P. Schmid45 insofern zu korrigieren, als diesen Namen
nicht die Voll­stufe der hier genannten Wurzel zugrunde liegen kann,
sondern nur ein An­satz *li:-wo-. Eine Länge verlangen auch weitere
der oben zusanmengestell­ten Hydronyme, so die Belege aus dem
großrussischen, englischen und bulga­rischen Sprachgebiet, eine Kürze
aber der ukrain.-weißruss. Name der L'va. Zwar kann für einige der
behandelten Namen auch die vollstufige Wurzelva­riante angesetzt
werden, aber es gibt zu denken, daß keiner sie zwingend voraussetzt.
Es scheint, als ließe sich bei dieser Wurzel bislang nur die
Reduktionsstufe und (besonders häufig) die Dehnung der Reduktionsstufe
nachweisen, "eine dem Slavischen und Baltischen gemeinsame
Eigentümlich­keit"45.
Man kann vielleicht noch einen Schritt weitergehen und mit P. Arumaa
un­sere Wurzel langvokalisch ansetzen: "idg. *le:i- : *l&i- : *li:-
'gießen, regnen'"46, Diese Annahme hätte den Vorteil, daß dann die
Möglichkeit be­stände, die oben (S. 144) angesprochenen Namen mit
-e-haltiger Wurzelsilbe aufgrund der Tatsache, daß in
langdiphthongischen Ablautreihen das zweite Element schwinden kann
(also *le:i- zu *le:- entwickelt wurde), hier ange­schlossen werden
könnten. Lettische Appellativa wie lèvenis, le~venis könn­ten
hinzugefügt werden und würden damit einer mutmaßlichen Entlehnung aus
dem Ostseefinnischen bzw. Finno-ugrischen weiter entzogen. An Einfluß
aus dieser Richtung wäre somit weder im appellativischen Bereich noch
in der Namengebung zu denken. Gegen diese These spricht in jedem Fall
die weite Verbreitung der zu *le:i-w gehörenden Namen

1PUB I,1,172; Perlbach 342; PUB I,2,325; E. Joachim, W. Hubatsch I,6;
PUH II,37,58,311,333,345,389,412,419,420,456,469,
III,25,36,236,221,326,327, 382, V,579; SRP V,420; J. Dl/ugosz I,78, HE
l,17f.
2PUB II,311,457, III,327; HE 1,98.
3A. Semrau, Mitteilungen des Coppernicus-Vereins Thorn 43(1935)93,5.
4Ebda., S. 83,84,77,78.
5Metr. KM I,76; Iura I,245; J. Dl/ugosz I,84; MRPS III,49; ALRG I,142;
MRPS IV,3,318; Metr. KM II,10,37,78-79; MRPS IV,2,468, IV,3,289,
V,2,56; Lust.Maz. 1565,II,149,150,154; MRPS V,20l; Lust.Maz.
1617-1620,215; S. Pazyra 150.
6K. Rymut 133; Iura I,17; Metr. KM 1,76; Iura II,77,79; MMAH XIX,551;
Iura III,5,93; T. Wierzbowski, Uch. I,22; Lust.Maz. 1617/20,I,15; S.
Pazyra 136,150.
7Metr. KM II,188. 8SG V,356; SRPol. XII,3O3,3o8.
9CDPol. III,266. 10SG V,357; J. Dl/ugosz I,103.
11S. Kozierowski, BNTSW 58.
12L. Zabrocki in: Ziemie Staropolskie 4,1 (Warmia i Mazury), Poznan´ 1953,
S. 277; K. Rymut 152.
13H. Górnowicz in: Dolina Dolnej Wisl/y, S. 245; ders., Gdan´skie
Studie Je,­zykoznawcze 2(1979)54; ders., Onomastica 23(1978)49; ders.,
Toponimia 252-253 (vgl. jetzt aber auch HE 1,18); H. Schall, Donum
Balticum 452. 14Dagegen: W.P. Schmid, Onomastica 27(1982)62. J. Rieger 89.
16J. Udolph, BNF NF 15(1980)172, 16(1981)424-428. 17A.a.O., S. 62f.
18WdrG III,57; SG V,357. 19WdrG III,58; A.P. Korepanova, Slovotvorc^i
typy hidronimiv basejny Niž'-
noï Desny, Kyïv 1969, S. 48.
20WdrG III,58.
21Ebda. 317; SHU 335; K. Moszyn´ski 172, Anm. 21; G.Y. Shevelov, A
Histori-
cal Phonology of the Ukrainian Language, Heidelberg 1979, S. 462.
22SHU 335; J. Kondracki in: Prace wykonane w Zakl/adzie Geograficznym
Uni­wersytetu ... w Warszawie 24(1938)VII. 23Akt. Wil'na XXXI,130.
24V. Smilauer 95,341; I. Kniezsa, Magyar Népnyelv 6(1947)21.
25Nach J. Zaimov 147 slav. Herkunft und mit dem russ. Wort liva zu
verbin­den (dazu s. aber oben ); nach O.N. Trubac^ev 76 zusammen mit
dem Namen
der L'va ablautend zu slav. lev- "links" zu stellen.
26Vgl. A. Greule, BNF NF 16(1980)59 und zu den Belegen W. Jungandreas,
Hi­storisches Lexikon der Siedlungs- und Flurnamen des Mosellandes,
Trier 1962, S. 600.
27Zu diesen Namen s. E. Ekwall 253.
28A. Salambaschev, Die Flußnamen im bulg. Sprachgebiet, Diss. München
1943, S. 138.
29A. Uros^evic´, Toponimi Kosova, Beograd 1975, S. 35.
30Die heutige Form ist vom Ungarischen beeinflußt, vgl. M. Blicha,
Namen­kundliche Informationen 37(1980)15; J. Stanislav, Odkrýte mená
slovens­kých miest a dedín, Bratislava 1947, S. 43; V. Smilauer 396f.;
B. Varsík II, passim; S. Kozierowski, BNTAP II,658. Anders V. Polák,
Levoc^a, Slovenská rec^ 9(1941/42)257-259. S. auch L. Kiss, Foldrajzi
nevek etimológi­ai szótara, Budapest 1980, S. 388.
A. Vanagas, Mu:s^u, gamta 3(1977)17; ders., LKK 17(1977)151; ders.,
IV. Vis­savieni:bas Baltistu Konference, Refera:tu te:zes, Ri:ga:
1980, S. 117f.,-ders., Z^odynas 194f. (mit weiterer Literatur).
32MGH DD Germ.Karol. II,196.
33J. Zaimov 147.
34H. Jellinghaus 173.
35J. Schnetz 92. Vgl. aber H. Krahe, BNF 3(1952)158 und W.H.
Nicolaysen, BNF 8(1957)220.
36Slovar' russkich narodnych govorov XVII,41.
37Ebda. XVI,305.
38Vgl. M. Vasmer, REW II,74; A. Vanagas, IV. Vissavieni:bas ...
Konference, S. 117.
39A. Vanagas, ebda. (mit Literatur und Diskussion).
40Zu diesem Wort E. Meineke, Ahd. livva. Zur Semantik und Etymologie,
Sprachwissenschaft II(1986)13-18.
41Th. v. Grienberger, PBB 19(1894)528f.; vgl. S. Gutenbrunner, Die
germa­nischen Götternamen der antiken Inschriften, Halle 1936, S.
69-71 (zum Götternamen Requalivahames).
42Anm.4o.
43Ausführlicher dazu: J. Udolph, BNF NF 16(1981)424-428.
44Ebda.
45Onomastica 27(1982)62f.
46P. Arumaa, Urslavische Grammatik, Bd. I, Heidelberg 1964, S. 164.'


Actually, what you want is not marshes, there aren't many of them on
the Baltic, but mouths of rivers.

Udolph argues basically that *Liw- can't be FU, because *Liw-
hydronyms are found all the way to France and England, and we can't
have FU-speakers there. I say why not, that would explain Tacitus'
remark that the Aestians spoke like the British. But I think the
Aestians soon switched to Venetic, and the sign of that is *-b- for
*-w-, as in the *wolg-/*bolg- thing. The FU *Liw- names should
therefore appear as Venetic *Lib-/*Lip- (and they do, in great numbers).


Here's the FU word:
http://tinyurl.com/97hsgr
UEW continues:
'Wotj. o ~ syrj. a (< urperm. *a) sind wohl denom. Nominalsuffixe; bei
Wörtern, die in nichterster Silbe auf o/a auslauten, handelt es sich
im allgemeinen in den perm. Sprachen um Ableitungen.
Das finn. Wort ist möglicherweise ein germanisches (< *sli:va-) oder
ein baltisches (vgl. lett. gli:ve, litau. glývas) Lehnwort.
Zur Bedeutungsentsprechung finn. 'Moor, Schlamm', ostj. 'Schlamm' ~
est. usw. 'Sand' vgl. finn. kulju 'Wasserpfütze, Lache, Quellader' ~
(dial.) 'Sandfeld, sandige Stelle im Acker'.
Im Wotj. fand ein sporadischer Lautwandel i > u (luo < *lio) statt.
Wotj. u (<*i), syrj. i und ostj. o < FU *i sind durch den
labialisierenden Einfluß des inlautenden *w zu erklären.
Die mit dem Syrj. verbundenen Wörter ostj. (OL 219) V l´in´t´
'Speichel', Kaz. l´us´ 'Geifer' und wog. (WV 120) KU los´wit´ (wit´
'Wasser'), So. lus´ 'Geifer' (Wichmann: FUF 15: 20 mit ?; Lytkin,
Chrest. 99) können aus lautlichen Gründen nicht hierher gestellt werden.'

So we have the same situation with Gmc. *klei-/*lei- as with
*strand-/*rand- : two identical roots except for initial cluster
simplification, of the type FU languages are known to do with loans.

Note the Votj. alternation i/u, same as we find in Lippe/Lupentia.

OHG liuua "inpluvium" and Russ. liva and leva, lëva are then loans
from Aestian (or some other FU language).


Torsten