Re: root *pVs- for cat

From: tgpedersen
Message: 49284
Date: 2007-07-03

--- In cybalist@yahoogroups.com, "Brian M. Scott" <BMScott@...> wrote:
>
> At 6:11:09 AM on Monday, July 2, 2007, tgpedersen wrote:
>
> > --- In cybalist@yahoogroups.com, "Brian M. Scott"
> > <BMScott@> wrote:
>
> >> At 10:31:12 PM on Saturday, June 30, 2007, Rick McCallister
> >> wrote:
>
> >>> Good, but puss also means "face" in English and of
> >>> course "vulva", which is shared by Spanish mico, but
> >>> this is a secondary meaning Is the meaning "face", as in
> >>> "sourpuss", somehow from the animal or is a homonym?
>
> >> According to the OED, it's from Irish <pus> 'lip, mouth',
> >> generally used in a contemptuous sense. (The derivation is
> >> supported by the distribution, chiefly Irish and U.S.)
> >> For Early Irish the DIL has <pus> 'a lip', generally used in a
> >> contemptuous sense; this appears to be a variant of EIr
> >> <bus> 'a lip'.
>
> > How common is this b-/p- alternation?
>
> It seems to be quite rare. It also seems (on very cursory
> search) to be mostly Sc.Gael. In addition to derivatives of
> the 'lip' word I noticed <bùlas> ~ <pùlas> 'pothook', which
> MacBain derives from Scots <bools> 'a pothook in two parts
> or bools', from northern ME <bool> 'a curved or semicircular
> band forming the handle of a put, bucket, etc., or the bow
> of a key'; the Concise Scots Dict. notes MDu <boghel>. Also
> <Bìoball> ~ <Pìoball> 'Bible'; <bannal> ~ <pannal> 'a troop,
> a gang, an assemblage', which MacBain derives from EIr
> <banna> 'a band or company of soldiers', a loanword from OFr
> -- presumably OFr <ban> 'levée des troupes' -- according to
> the DIL; and <bòilich> ~ <pòloich> 'idle talk, vain
> boasting, bombast'.

In other words, words with no certain PIE > Celtic pedigree.
The reason I ask is that alternation p-/b- is one of the criteria Kuhn
uses to identify NWBlock words, cf from 'Anlautend p- im Germanischen:

"
Es gibt jedoch noch einige andre Indizien, die das Aufspüren alter
fremder Wörter erleichtern. Schon der vorgelegte Stoff zeigt drei
davon: k-Ableitungen mit starker Flexion, wie *pesik-, *piþik- und
*pusik- *pusak- (Nr. 12, 16 und 22 — vgl. den Nachtrag), dann die
ungewöhnlich häufige, oft mit kurzer wechselnde, mit unseren
Lautgesetzen nicht erklärbare lange Konsonanz, und zum dritten das
Vorkommen von b- statt p-.
Auf dies letzte muß ich etwas eingehn, da es auch für die Frage des
indogermanischen anlautenden b- Bedeutung hat. Es ist ein Teil einer
weit über das Germanische hinaus verbreiteten Erweichung alter Tenues.
In unserem Stoffe steht neben *plat- "Lappen" *blet (ahd. plez, mhd.
blez) und neben dän. plet "Fleck" isl. blettr (Nr. 4), neben *pikk-
(usw.) "picken" *bikk- (ags. becca "Picke", mndl. bicken becken =
picken pecken, usw., dazu frz. bec "Schnabel" und ital. beccare
"hacken" — Nr. 14), neben *plak- "Platz, Stück Land" *blek (mnd. nd.
blek — Nr. 26) und neben mnd. premese, nd. pra:m prame "Maulklemme"
(u. dgl.) gleichbedeutend mhd. nd. bremse (bei Kiliaen auch bremer —
Nr. 27). Der Ginster heißt im Althochdeutschen phrimma und brimma, und
unser packen hat neben sich, mit Erweichung beider Tenues, altn. baggi
(und isl. böggull) "Paket" mit bo,ggr "Last, Beschwer" und die
romanische Sippe von Bagage. Ebenso ist der Konsonantenstand von
german. *barg- "verschnittenes Schwein" neben lat. porcus (und germ.
*farh-), von balt.-slav. brod- "Furt" (bred- „waten") neben lat.
portus und germ. *ferd- *furd (Förde, Furt), aber auch von kelt. gabt-
"Ziege" neben caer = lat. caprä (und germ. *haBr- „Bock") und von
slav. grab- "Hainbuche" neben lat. carpinus. Diese Störungen gehen
wohl auf vorindogermanische Sprachzustände zurück. Sie geben, neben
der Verschiebung von gw zu b im Griechischen, von dw zu b im Latein,
von bh zu b im Baltoslavischen, Illyrischen und Keltischen, eine
weitere Quelle für anlautende b- in vielen indogermanischen Sprachen,
die obendrein besonders schlecht zu kontrollieren ist, so daß sie
verleiten kann, ger. p- zu Unrecht aus idg. b- zu erklären. Es fiel
schon K. F. Johansson auf, daß die Stämme, in denen er anlautendes
idg. b- für sicher hielt, durchweg einer niederen Sprachschicht
angehören, und er erwog, ob vielleicht ein Übergang von bh zu b in
dieser Schicht die Ursache ist (KZ 36, 389f.). Schon diese Möglichkeit
gebietet größere Vorsicht in der Herleitung germanischer p- aus idg.
b-, noch mehr jedoch der Wechsel von Tenuis und Media, auf den hier
hingewiesen ist. Als Beispiel für die Schwierigkeiten nehme ich den
einen Fall, in dem p-aus vorgerm. b- als sicher galt: got. paida
"Rock" neben gr. báite:. Da báite kleinasisch ist und seine Wurzel
dunkel, so wissen wir nicht, welcher Anlaut ursprünglich ist, und
ebenso wenig, durch wessen Vermittlung und in welcher Form das Wort zu
den Germanen kam.
"

Kuhn's list here:
http://www.angelfire.com/rant/tgpedersen/KuhnText/list.html


Torsten