Re: Judge

From: Torsten
Message: 67341
Date: 2011-04-10

--- In cybalist@yahoogroups.com, "Richard Wordingham" <richard.wordingham@...> wrote:
>
> --- In cybalist@yahoogroups.com, "Torsten" <tgpedersen@> wrote:
>
> If there's been borrowing within Semitic, I'd suggest Hebrew s^pt.
> was borrowed from Akkadian.

I can't find the s^pt. in Assyrian that
http://starling.rinet.ru/cgi-bin/response.cgi?single=1&basename=/data/semham/semet&text_number=1012&root=config
claims for Akkadian, I only find the 'dayyanum' George lists
http://tech.groups.yahoo.com/group/cybalist/message/67337



> I can't make sense of the claimed correspondences - the Semitic
> words don't look like cognates!

Meaning that they don't look like cognates within Semitic so they must be an inter-Semitic (or extra-Semitic?) loan? Or?

> Perhaps the database is using some exotic transcription scheme.


At the other end of the semantic spectrum of the *s^aN- words
Möller
Vergleichendes indogermanisch-semitisches Wörterbuch
has:
's-bh- 'congregare'
(< voridg. H.-z-P.-, trans. H.azáP.-),
sanskr. sabhá:
'Versammlung, Schar der Versammelten, Gesellschaft, > Halle für Versammlungen, Gemeindehaus',
sábhja- 'in der sabhá: befindlich, dazu gehörig',
ahd. sibbi, sippi ags. sib, gesib '(mit einem) zu éiner Sippe gehörig, (ihm) verwandt',
got. sibja as. sibbia ahd. sipp(e)a ags. sib 'Verwandtschaft, Sippe',
slav. sebrÅ­ 'Freibauer (Teilhaber an der Feldmark)',

== semit. H.-z-b-
(mit b < ursemit. P., urspr. verschieden von H.-z-b- mit ursemit. b S. 18),
arab.
II H.azzaba 'congregavit, he congregated or assembled (people), he collected or formed (people into `aH.zāb, i. e. parties, bodies, divisions', s. u.),
III H.āzaba (-hu) 'inter socios fuit (ejus)',
Plur. H.āzabū 'congregati fuerunt',
V ta-H.azzabū 'they collected themselves together, they formed themselves into `aH.zāb (s. u.)',
H.izbuN, Plur. `aH.zābuN 'an assembly, a collective body or company of men, a party, division, class of men, the party, partisans (of a man) ready or prepared for fighting, the companions, sect or party in opinions or tenets (of a man)',
äthiop. (und amhar.)
H.ezb 'tribus, gens, stirps, φυλή, populus, natio, turba, multitudo (hominum), vulgus, contio, coetus (`εκκλησία), secta (philosophorum et theologorum), turba militaris',
Plur. `aH.zāb '(turbae hominum) populus, gens, populi, gentes, `έθνη (auch = pagani), incolae (terrae, urbis)'.'

and

'2*sk^(h)ă- 'schaben' (< voridg. k^-H.-) oder *sk^ă:-
(< voridg. χ^-H.- mit spirantischem Anlaut)
mit s-Präformativ, in den Erweiterungen
idg. sk^ab- : sk^ap- (s. sk^(h)ăp-) und sk(h)ă:bh- (s. d.),


== semit. *ś-H.- (ś < vorsemit. χ^ < urspr. k^),

+ y- hebr. Pi. siHā 'wegfegen', seHī 'Kehricht';

mit urspr. suffixalem l-
arab. saH.ala 'he scraped off, abraded the superficial part, derasit (ventus terram)';
+ k.- arab. saH.ak.a 'he shaved (his head), (the wind) abraded the surface of the earth';
+ g- arab. saH.aga 'he abraded the outer part of a thing, scabit (vultum)';
+ t- arab. saH.ata 'he removed (his hair) utterly, exstirpavit, eradicavit (rem)';
+ p-, b-, s. die zunächst folgenden idg. Erweiterungen.
SI. 222.

sk^(h)ab-, lat. scabo, s. sk^(h)ăp-.
sk^(h)ă:bh- 'schaben' (= 2sk^(h)ă- 'schaben' + voridg. P.-) in
got. skaban, bi-skaban 'ξυρα:ν'
an. skafa ags. scafan ahd. skaban 'schaben'
(wenn mit germ. a < idg. a aus idg. sk^abh- und nicht mit germ. a < idg. o aus sk^-bh-, s. sk^h-bh-),

ohne das s-Präformativ
= semit. *ś-H.- (s. 2sk^(h)ă-)
+ b- in hebr. seHāβōθ 'schäbige, abgetragene Kleider',

wenn dessen b < ursemit. P. (s. sk^(h)ăp-),
: semit. *š´-H.-
+ p-, arab. saH.afa 'rasit (caput), removit a pelle crines, abstulit (ventus nubem)',
saH.Ä«fatuN 'a sharp rain that sweeps away everything';
daneben
semit. *š´-H.- (mit š´ aus dem urspr. Verschlusslaut vorsemit. k)
+ p- in hebr. š´aHīφ 'gehobelt'.
SI. 222. 310 f.

sk(h)ăp- in altlat. scaprÄ"s 'schäbig',
wozu vielleicht auch
mhd. schebic 'schäbig, scaber, scabiosus' (< 2sk^(h)ă:-
+ voridg. b-, voridg. intr. sak^áH.ab-)
[: idg. sk^(h)ab- in
lat. trans. scabo, wozu
scaber, scabiÄ"s (< voridg trans. sak^aH.áB.-)].
Vgl. semit. *ś-H.- (s. 2sk^(h)ă-)
+ b- (< ursemit. b- oder P.-) in
hebr. seHāβōθ 'schäbige, abgetragene Kleider',
SI. 310 f. 222. 179.

sk^h-bh- (< voridg. k^-P.-) oder sk^-bh- (< voridg. χ^-P.-)
mit s-Präformativ in
lat. scobis, scobs 'Sägespäne, Abfall beim Feilen, Bohren u. s. w.' und vielleicht
ahd. scaban an. skafa 'schaben' und
mhd. schebic 'schäbig, scaber'
(s. sk^(h)ābh-, sk^(h)āb-),

== semit. *ś-p- (< vorsemit. χ^-p- mit spirantischem Anlaut),
+ y- hebr. saφā '(den Bart) abnehmen';
+ r-
aram. s-p-r,
syr. Pa. sap(p)ar
jüd.-aram. Pa. 'totondit',
neuhebr. Pi. 'scheren, abschneiden',
Hithp. 'sich scheren lassen',
syr. sap(p)årå: 'tonsor'
jüd.-aram. sappārā
neuhebr. sappār 'Haarschneider, Barbier',
syr. masprå:
jüd.-aram. masperā m. 'Schermesser',
neuhebr. Du. misparayim 'Scheere',
maspÅ"rÅ"θ f. 'Schermesser',
syr. suφåruθå: 'scobs, scoria, sawdust, dross';
+ H.- hebr. mi-spàHaθ 'Schorf, sappaHaθ dass.
neuhebr. 'Grind';
mit urspr. suffixalem n-
arab. safana 'he scraped off, rubbed off, abraded a thing's superficial part'.
SI. 223.'


de Vries
'skafa st. V. 'schaben',
nisl. skafa, fär. norw. schw. skava, ndä. skave. - >
ne. dial. skave (Thorson 45); >
orkn. skaav, shetl. skav. -
got. skaban, ae. sceafan, as. skaban, mnd. mnl. schaven, ahd. skaban. -
lat. scabo 'kratze', scobīna 'feile',
asl. skoblÄ­ 'Schabeisen',
lit. skabù, skabė´ti 'schneiden, hauen' (IEW 931).-
vgl. sax.
Die idg. wzl zeigte anscheinend wechsel der labiale:
*skabh, vgl. skafa, skafl, skafningr, skefill 1, skefja *skab
vgl.
skapa *skap
vgl. skapt.
Daneben noch germ.
skabb und skammr.
Es ist zu beachten, dass in der wortgruppe von sax, zu der auch die von skera gerechnet werden darf, wörter mit anl. sk- und skr-nebeneinander stehen; in diesem fall
neben skafa: skrafa (und skrapa), wie
neben skabb: skrubbi;
vgl. noch
skeppa neben skreppa,
skokkr 1 neben skrukka,
skim neben skrim
(s. de Vries Mélanges Mossé 1959 S 467-485).'

and
'sax n 'schwert' (wohl eig das einschneidige),
reling am vordersteven',
nisl sax, fär. saksur m. nnorw dän saks, nschw sax,
vgl. run norw. sAkse d. sg. (Eggjum c 700, Krause Nr 54). -
ae. seax, afr. sax, as. ahd sahs. -
lat. securis 'beil', secare 'schneiden',
asl sěką, sěšti 'schneiden', sekyra 'axt',
lit. į sekti 'eingraben'
mir. te-scaid 'schneiden',
zur idg. wzl *sek 'schneiden' (IEW 895)-
vgl.
segi, segl, sigðr, siggr, sægr 2, so,g und so,x
Bei erweitermigen der wzl *sek tritt diese in der form *sk- auf, wie *skei vgl. skeina
*skeu ,, skjóta, aber ebenfalls
*sker vgl skera
*skel ,, skel,
die in beiden fällen ebenfalls die bed 'schneiden, spalten' zeigen. Weil neben *sker und *skel auch *ker und *kel vorkommen, kann man sie als formen mit beweglichem s (der wechsel zwischen wurzelfestem und mobilem s ist übrigens für das germanische sprachgefühl bedeutungslos, vgl. dazu das unter slím bemerkte) betrachten, aber das braucht nicht immer der fall zu sein. Zu bemerken ist, dass die mehrzahl der mit sk- anlautenden worter sich auf den waldbetrieb beziehen und dabei die verschiedenartigsten bildungen zu tage treten. Deshalb können sie grosstenteils zur selben wortsippe gehören und innerhalb des germ. spontane neubildungen sein. Wörter für den wald sind
skagi, skógr, der abgeastete baum heisst skati.
Die tätigkeit im walde ist das zupfen
(vgl skúfa)
oder schütteln der blätter
(vgl skaka und skeika),
das spalten und schneiden der äste
(vgl. skeiða, skeina 2, skella 3 und skilja),
aber auch das schaben und kratzen
(vgl skafa, skara, skurka).
Dadurch gewinnt man den gabelast
(vgl skalm und sko,kull),
aber besonders den schmalen stock
(vgl. skafningr, skapt, skefill 1),
der besonders für dachsparren und -balken verwendet wird
(vgl. skalkr 2 und skokkr 2).
Sie müssen schräg abgesagt werden
(vgl. skara und skarfr 2),
damit sie zusammengefugt werden können
(vgl. skeyta).
Besonders zahlreich sind deshalb die wörter für 'schräg, schief
(vgl. skáðr, skakkr, skarfr 2, skegla, skeifr, skjalgr, skol-, skrjódr),
daneben auch für 'kurz' und 'kürzen'
(vgl. skammr, skarðr und skreppa 3).
Die Verwendung als dachbalken deutet auf hausbau hin
(vgl. skáli, skaun, skemma 1, skjól, skúr 2, skytja 1).
Aber die dünnen zweige waren auch zum flechtwerk geeignet, deshalb wörter für 'korb, flechtgerät'
(vgl. skapker, skeppa, skjóla, skokkr 1, skreppa und skrukka).
Die laubbüschel waren auch zu verwenden
(vgl. skauf, skopt, skrúf und skúfr),
nicht weniger die rinde
(vgl. skabb, skán, skinn, skurfa).
Daraus folgen wörter für dünne platte scheiben
(vgl. skeið 2, skífa, skurmsl)
und für scheide
(vgl. skauð, skíð, skjo,ldr).
Auffallend ist die häufige übertragung auf den menschlichen korper, wie für beinknochen
(vgl. skankr, skeina 2 und nisl. skoflungur)
oder für gehirnschale
(vgl. skalli, skjanni und skoltr).
Die helle farbe des abgerindeten stammes führt zu wörtern für licht, wie das auch bei ljós der fall ist
(vgl. skína, skjómt, skjóni, skrim).
Der übergang zum mannring, der häufig zu beobachten ist, und von J Trier dargelegt wurde, durfte auch hier stattgefunden haben, deshalb wörter für 'einrichten, anordnen'
(vgl skapa, skepja, skipa) und
'teilen, tauschen'
(vgl. skipta),
kultischer umgang und tanz
(vgl. skopa 2 und skríða).
Aus 'springen, auffahren', oder auch aus 'raum schaffen, entfernen' können worter für 'schrekken, furcht' entstehen
vgl skelkr 2, skjarr und skrÅ"mast.
Häufig sind wörter für 'spott'
(vgl skaup, skop, skelkr 1, skulka, skúti 2, skÅ"ting).
Man braucht aber im mannring auch klugheit
(vgl. skil, skoða).
Schliesslich gibt es mehrere wörter für 'reden, schwatzen, lärmen'
(vgl. skela, skjala, skjalla, skrum, skrækja).
Man bekommt den eindruck einer grossen wortgruppe, die sich von der expressiven lautgebärde sk bedient, um einen komplex von handlungen, gegenstanden und eigenschaften anzudeuten, die mit der verarbeitung des holzes zusammenhangen, ohne dass es möglich wäre die verschiedenen wörter auf idg grundformen zurückzuführen. Die spontan schöpferische kraft der sprache lasst sich hier deutlich beobachten. Dass die lautverbindung sk diese bedeutung bekommen hat, durfte nicht nur der fruchtbaren weiterentwicklung der wzl *sek, sondern auch den aus *kel und *ker mit s erweiterten *skel und *sker zuzuschreiben sein. Der grösste teil des wortbestandes ist eine innergermanische schöpfung. Von etwa 233 wortern, die dieser gruppe zugerechnet werden können (mit ausschluss der bezeichnungen für 'hell, licht'), gibt es nur 35 sichere idg verwandte, wie skaði und gr `ασκητης von diesen haben 15 ein mobiles s. Hinzu kommen noch 11 wörter, für die es nur baltische verwandte gibt und die also später in einem beschränkten raum des idg hinzugebildet wurden. Dagegen gibt es 96 nur germ., und 91 nur skand. wörter. Eine gewaltige neuschopfung also, die anscheinend sich über die verschiedensten begriffsfelder erstreckt, aber doch wohl in dem waldbetrieb und dem hausbau ihren festen mittelpunkt haben durfte.'

But sVk- "cut" also appears IIRC in Semitic. The whole Germanic/Baltic/Latin mess seems to be an independent unit in NWEuropean language, formed by *sVk- "cut, separate" (loan from Semitic?) and a number of stressed (thus not Germanic) suffixes. Venetic? Dacian?