Re: [tied] Sjælland

From: Torsten
Message: 65616
Date: 2010-01-10

--- In cybalist@yahoogroups.com, Piotr Gasiorowski <gpiotr@...> wrote:
>
> W dniu 2010-01-09 06:50, Brian M. Scott pisze:
>
> > The most generally accepted view of the origin of the name
> > <Sjælland>, however, is that it has nothing to do with
> > <sjæl> 'soul', <s(j)ø> 'sea', <land> 'land', or <lund>
> > 'grove'. The ODan. form <Siâland> derives from a Common
> > Gmc. form *<Selha+wundia-> that is composed of a word
> > *<selha-> and a derivational ending *<wundia-> 'that is
> > provided with, that resembles'. The word *<selha-> can be
> > either of two different words: (a) one that corresponds to
> > and means the same as Danish <sæl> 'seal', and (b) one
> > that means 'furrow, incision, cut, notch'.
>
> If I were to put my money on either possibility, it would be the
> 'seal' word. I'm not aware of Gmc. *selxa- 'furrow'.
>
> > It goes on to explain why (b) is generally preferred.
> >
> > The idea is clear enough, but this does leave me with a
> > couple of questions about the details. First, why *-ia- in
> > *wundia-? The <-und> suffix that appears in a number of
> > island names looks to me like the outcome of something like
> > *-wnt-ih2 > *-wund-i: > *-undi > -und. Secondly, *selha-
> > 'seal' is no problem, but is there any Gmc. evidence for
> > *selha- 'furrow, cut'? OE has <sulh> 'a furrow, a gully',
> > but that appears to be zero-grade (and athematic). Is this
> > minor carelessness in a popular presentation, or am I
> > missing something?

It's a general thing in the etymologization of supposed Germanic words: ablaut variants are selected with no regard to stress.

> Perhaps it _is_ simply *selxa-wunði: 'abounding in seals' with a
> little folk-etymological modification. Why not?

I don't know where you guys get your self-confidence from; for the time being I'll stick with my old proposal:

http://tech.groups.yahoo.com/group/cybalist/message/50268
http://tech.groups.yahoo.com/group/cybalist/message/50271

I don't think we can ignore similar names in the Baltic and environs:

http://en.wikipedia.org/wiki/Saaremaa#Etymology
Sw. etc Ösel, Latvian Sa:msala
http://en.wikipedia.org/wiki/Hiiumaa
Dagö (day island) — a calque of its old Finnish name
Päivänsalo (day island); compare Ösel (Yösalo – night island)
http://en.wikipedia.org/wiki/Hiisi
http://en.wikipedia.org/wiki/%C3%96land
http://en.wikipedia.org/wiki/Oland_%28Frisian_island%29
http://en.wikipedia.org/wiki/%C3%85land#Name
Are these calques with Gmc *axw-j- for *sal-?

http://en.wikipedia.org/wiki/Solent
with
http://en.wikipedia.org/wiki/Selsey#Placename
cf. Håndbog i danske stednavne
'SÆL, glda. siæl(l), sæ(æ)l, vn. selr.
1. Selsø s. Horns h. Sjæll. *1291-99 Syælsøø, c. 1370 Suælsyø.
Se reg. A: SØ 17. Her også om Sjælsø, sø i Blovstrød s. Lynge-Kronborg h.
2. Sennels s. Hillerslev h. Se reg. A: NÆS 15.
3. Sjælland, se reg. G og A: -UND 13.
4. Sælvig, bugt, Samsø, Nordby s.
5. Sjælborg, Hostrup s. Skads h. 1506 Sielborrig.
ANM. Om Sjælstofte, Errindlev s. Fuglse h. *1200 Siælstofftæ se reg. A: TOFT 17.
6. Sild (Sylt), ønavn, Sydsl. *1231 Sylt.
De mange varianter af gl. skriftformer: Sillendi, Silendi etc. er vistnok folkeetymologiske omtydninger i retning af Sjælland. Efter Hald NO er navnet et gottonsk *selhiþo: „sted hvor der er sæler", en afledning med suffikset *-iþo: af roden i dyrenavnet sæl.'
(why not -iþi-?)

And on the distribution of *sal- in the neighborhood:
Die Stellung der Gewässernamen Polens innerhalb der alteuropäischen Hydronomie, pp 271-
'42. Sol/a, Solinka.
a. Die Sola entspringt südlich der Weichselquelle in der Nähe des Ortes Sól in den westlichen Beskiden, fließt in nördlicher Richtung an Z.ywiec und Ke,ty vorbei und mündet nach ca. 75 km bei Os´wie,cim/Auschwitz von rechts in die Weichsel ein. Im Oberlauf heißt ein Teil des Flusses auch
Sl/onica (bzw. Sl/onnica, Slanica, Sól).
Historische Belege: 1272 Sola, 1277 Zola, 1445 Sola, in dem Sole, 1470-80 (Dl/ugosz) Sola, Sola, supra Solam, Szola, 1494 Ssola, 1515 Sola, 1532 Szota, 1562 w rzece ... Sole, 1564 Sola, na .. . Szoliey, od Szoli, od Soli, 1569 Solla, 1570 Szoly (Gen.), Sszola, Sszola, na Szolye, 1598 Sol/a, 1626 Sol/e, 1700 na rzece Sole, 1765 Sol/a, w rzece Sole, na Sole, w Sole, od .. . Sol/y1.
Der Ortsname Sól, Gen. Soli, ist erst im 17. Jahrhundert in der Form Sol überliefert2.
b. Die Solinka, auch Salinka, Sol/ynka, Sol/yn´ka genannt, entspringt nahe der slovakisch-polnischen Grenze bei dem Ort Solinka., berührt die Orte Cisna, Don´z.yca, Turka und Wol/kowyja, durchfließt den See Solin´skie, an dem auch der Ort Solina liegt, und mündet nach ca. 45 km als Teil des Sees von links in den San ein.
Historische Belege: 1376 (A.) per Solynam, ad . .. Solyny, 1400 ad vertiem Solyny, 1447 Solina, Solina, 1468 Solyna, 16. Jh. Solyanka, 1569 Sola (Identifizierung unsicher)3.
Für den Ort Solina: 1436 Solina, 1483 Solyna, 16. Jh. Solina, 1515 Solina, 1589 Solina4. Ein weiterer, heute nicht mehr existierender Ort an der Solinka erscheint 1562-65 als Solnia, Solnica. Auch ein weiterer Gewässername des San-Gebietes, die Solinka, 1596 Solina, steht mit dem unter a. angeführten GN in einem Zusammenhang5.
Die lautliche Ähnlichkeit hat immer wieder dazu geführt, eine Verbindung mit dem slavischen Salzwort, aksl. solI, poln. sól usw., herzustellen. In diesem Sinn äußerten sich T. Lehr-Spl/awin´ski6, s. Rospond7 und andere, wobei man auch den ungarischen Plattenseezufluß Zala/Szala heranzog und mit dem idg. bzw. slav. Salzwort verband. Die schon früh erkannte8 Verwandtschaft mit westlichen Namenparallelen (Thüringische Saale, Fränkische Saale) führte andererseits dazu, die Sol/a für keltisch zu halten9, eine These, die schon deshalb unhaltbar ist, weil die deutschen Saale-Namen aus geographischen und etymologischen Gründen weder mit dem Keltischen noch mit einer anderen idg. Einzelsprache verbunden werden können. M. Vasmer hat in diesem Zusammenhang auf die Möglichkeit hingewiesen, daß die Sol/a auch zu ahd. salo "schmutzig, dunkelfarbig" gestellt werden könnte10. Die vor allen von H. Krahe angeregten Untersuchungen lassen es jedoch geratener erscheinen, die Namen Saale, Zala, Sala u.a.m. in einen anderen Zusammenhang zu stellen (dazu s.u.).
Zum Ortsnamen Solinka am gleichnamigen Fluß hat Z. Stieber geäußert : "Zapewne od rzeki tej nazwy, a ta od z´ródel/ sl/onych (?)". Auch J. Rieger, der die Gewässernamen des San-Gebietes bearbeitet hat, läßt den Namen ohne Deutung12 (wahrscheinlich bedingt durch den Beleg von 1569 Sola, der, wenn man ihn als aussagekräftig ansieht, davor warnt, den Namen einfach als slav. sol- "Salz" + slav. Suffix -in- aufzufassen). Daß dieser Flußname ein sekundäres -k-Element besitzt, machen die urkundlichen Belege deutlich. Diese Beobachtung ist insofern von Bedeutung, als sie unten bei der Zusammenstellung der verwandten Namen nochmals, und zwar bei einem strittigen Fall, begegnen wird.
Eine Grundform *Solina wird man in die Elemente *sol- und *-ina zerlegen dürfen, offen bleibt aber, womit man *sol- verbinden soll. Ich glaube, daß die oben angeklungenen Zweifel der bisherigen Deutungen (eine Verbindung mit Salzquellen bzw. dem entsprechenden slav. Appellativum) berechtigt sind. Dafür sprechen auch die west- und ostslavischen Namensammlungen: Ableitungen von *sol-, die ein Suffix -in- enthalten, sind in der Hydronymie so gut wie unbekannt. Die wenigen Parallelen sind Umbildungen nichtslavischer Namen, so Solino, Solinko im Pomeranien13 und Solinie im ehem. Kreis Sejny14. Allein auf dem Balkan ist ein Sumpfname Solina bei s^ibenik als wahrscheinlich slavische Bildung nachweisbar15.
Wenn aber eine Beziehung zum GN Sol/a besteht, dann wird slavische Herkunft unwahrscheinlich. Unter der Annahme, daß in diesem Namen slav. sol- "Salz" das lexikalische Element sein sollte., wird die morphologische Struktur des Namens vom slavischen Standpunkt aus unerklärbar. Wir kennen im Slavischen Ableitungen wie solen, sol-en-ica, sol-ilo, sol-il'-nyj, sol-ar-, sol-ina, sol-ev-ar, sol-ka, *sol-ny, *sol-n-in-, jedoch keine Bildung *sol-a16. Diese Beobachtung erhöht den Verdacht, daß im Namen der Sol/a keine Sekundärbildung (also Ableitung von einem Wort), sondern eine Primärbildung (Ableitung von einer Wurzel), vorliegt. Unter diesem Aspekt wird nun aber eine Verbindung mit dem idg. (oder slav.) Salzwort mehr als fraglich. Wenn man fernerhin die deutschen Saale-Namen heranzieht, so wird ein Zusammenhang mit *sal- "Salz, Seesalz" noch unwahrscheinlicher.
Unter Einbeziehung weiterer Namen (dazu s.u.) empfiehlt es sich daher, die von H. Krahe in verschiedenen Publikationen vorgebrachte Verbindung mit
altpreuß. salus "Regenbach",
mittelir. sal "Meer",
lat. salum "unruhiger Seegang, Flußströmung, hohe See"
usw. aufzugreifen17 und Namen und Appellativa auf eine idg. Wurzel *sal-, deren ursprüngliche Bedeutung etwa mit "Bach, fließendes Wasser, Strömung" beschrieben werden kann, zurückzuführen. Mit dieser Annahme werden verschiedene Schwierigkeiten, die die Etymologie mit Hilfe des Salzwortes enthalten würde, umgangen. So hatte auch J. Rozwadowski schon bemerkt, daß die auf mutmaßlich germanischem Gebiet liegenden Saale-Namen nicht mit dem idg. Salzwort verbunden werden können18, kürzlich hat sich auch A. Tovar gegen diese Etymologie gewandt19.
Eine entsprechende Bemerkung läßt sich jedoch schon aus dem vorigen Jahrhundert nachweisen: "I take the root sal then in river-names to mean, at least in some cases, water"20. Die Annahme vorindogermanischer Herkunft, die u.a. von F. Ribezzo21 vertreten wurde, kann für die bisher genannten Namen kaum akzeptiert werden. A. Tovar hat mit Recht darauf hingewiesen, daß Sala-Namen im gesamten Gebiet Alteuropas verbreitet sind22, für Osteuropa habe ich bereits an anderem Ort einige Ergänzungen vorgelegt23. Im folgenden soll eine Zusammenstellung möglichst aller Namen, die wie die Sol/a auf eine Grundform *Sala:/Sola: zurückgeführt werden können, vorgenommen werden. Im Anschluß daran werden die mit der Solinka < *Sol-i:na: in der Bildung ähnlichen Hydronyme zusammengestellt werden (z.T. enthalten diese auch ein Suffix *-in-24).

1. Thüringische Saale (mit den ONN Saalfeld und Saalburg), 791 Salam, 88o Salam, < *Sala:25;
Fränkische Saale, bei Strabo Sálas potamós, 777 Sala, Salu, < *Sala:26; Saalach, 790 Sala, mit sekundärem Grundwort -aha < *Sala:, GN im Gebiet der Salzach27; 1014 Sala, Nfl. d. Schwarzen Regen in Bayern, < *Sala:28;
Saale, l. Nfl. d. Leine bei Elze, um 1150 Sala, 1272 Sale29, < *Sala:;
Sale, Nfl. d. Elsoff (im Eder-Gebiet; leider ohne ältere Belege30);
Sala, Fluß in Norwegen31;
Zala/Szala, bei Ptolemäus Sála, Itin. Anton. Sala (für den ON Sala) , mit dem Nfl. Zselica, zum Plattensee in Ungarn, < *Sala: bzw. *Sal-ica32;
Salas, GN bei Orense in Spanien33;
Salo, GN bei Alicante/Spanien34;
Sal (Sale), GN im Dép. Morbihan/Frankreich35;
Seulle, 1180 Seulla, Sola, GN an der Küste des Dép. Calvados/Frankreich, < *Sola (fraglich36);
Solle, Nfl. d. Baise im Dép. Hautes-Pyrenées/Frankreich, *Sola37; 993 (F. 13. Jh.) Sala, Nfl. d. Moldau in Böhmen, heute unbekannt, bei Skochovice zu lokalisieren38;
Sala:, Sal-ùpis, Sãl-upis, Sal/a/Zalle, GNN im Baltikum39, schwer von lit. salà "Insel, Erhebung im Morast" zu trennen (allerdings könnte Urverwandtschaft mit altpreuß. salus "Regenbach" usw. bestehen40);
Solka, r. Nfl. d. Luga im ehem. Gouv. Petersburg, dort auch ON Sola/Sala, nach M. Vasmer ist Solka "eine offensichtliche Neubildung von Sola" und zu
finn. salo, estn. salu "Waldgegend",
zu stellen41. An dieser Etymologie hat W.P. Schmid Zweifel geäußert42 und auf die mitteleuropäischen Namen und ihre idg. appellativischen Entsprechungen verwiesen. In diesem Zusammenhang können wir auf den eingangs behandelten poln. GN Solinka zurückgreifen: er besitzt nach Ausweis der älteren Belege ein sekundäres -k-Suffix und ist daher keine Neubildung zu dem Ortsnamen Solina, sondern reflektiert wohl den ursprünglichen Namen. Ähnlich kann es sich bei den nordwestrussischen Sola/Sala, Solka verhalten, jedoch wäre mehr Sicherheit nur durch den Nachweis bisher fehlender historischer Belege zu gewinnen.
Fern bleiben die Gewässernamen Sal und Sala im Don-Gebiet und in den ehem. Gouv. Niz^nij-Novgorod und Vjatka, die mit M. Vasmer43 zum Turk-Wört sala: "Nebenfluß, Flußarm" gehören dürften.

2. Ein Suffix *-i(:)n- enthalten neben der polnischen Solinka: Salina, bei Ptolemäus Sálinon, Itin. Anton. Vetus Salina, ON an der Donau bei Adony (nach A. Mayer44 gehört der Name allerdings zu lat. salinae "Salzgrube", ebenso wie der bei Konstantin Porphyrogennetos erwähnte ON kástron to Salene:s, wo sich "das bedeutendste Salzlager zwischen der Adria und Siebenbürgen" befand45);
Salino, alt flumen Salinum, prope fluvium Salinum, in der Tab. Peut. verschriebenes Sannum46, GN in den Abruzzen, gehört nach H. Rix47 mit dem Suffix -i:no- zu sal "Salz" (zu einem Adjektiv, das zwar nicht zu belegen sei, aber im gesprochenen Latein sicher vorhanden gewesen sei; der Name stehe mit den Salinen an der Flußmündung und mit dem Ortsnamen Salinae der Tab. Peut. und des Geographen v. Ravenna in Verbindung); in Anbetracht der folgenden Namen ist jedoch auch an eine Beziehung zu den Saale-Namen zu denken:
Solin, GN im Dép. Loiret/Frankreich48;
Solinka, r. Nfl. d. Moskva49;
Salìnis, Salìne., GNN in Litauen50;
Salyna, GN im Pripjet'-Gebiet/Ukraine51 (mit auffälligem Wurzelvokal, etwa Dehnstufe wie bei Drawa, Sawa, Drama usw.?) ;
*Salin-ica evtl. in
Salna, Salnica, Fluß im Polovcer Land (erscheint in den Chroniken als na Salne^ re^ce^, na re^ce^ Salnice^52);
Sal'nyc^ka, GN im Gebiet des Südl. Bug, dort auch ON
Sal'nycja (nach L.T. Masenko53 'gehört er zu den alteuropäischen Sala-Namen, als Grundform ist *Salin-ica, vielleicht aus älterem *Salina:, anzunehmen);
Sal'na, GN im Gebiet des Nördl. Donec54, kann auf *Salina: zurückgehen.
Bei diesen Namen ist nicht immer sicher zu entscheiden, ob das Suffix *-i:n- erst in einzelsprachlicher Zeit angetreten ist. Bei einigen Hydronymen, z.B. den ukrainischen Belegen, darf zumindestens vermutet werden, daß die Bildung nicht erst in slavischer Zeit entstanden ist.
Etymologie, verwandte Namen und deren Streuung lassen m.E. kaum Zweifel daran, daß die poln. GNN Sol/a und Solinka < Solina zu einer alteuropäischen Schicht gehören, die, mit unterschiedlichen Suffixen erweitert, in großen Teilen Europas nachzuweisen ist. Die Kartierung dieser Namen durch A. Tovar55 (die vor allem in Osteuropa einer Ergänzung bedarf) zeigt, daß nach dem gegenwärtigen Stand der Untersuchung eine gewisse Häufung in Mittel- und Süddeutschland sowie den westlich und südlich daran angrenzenden Gebieten festzustellen ist (hier befinden sich auch die bedeutendsten Flüsse dieser Sippe, Thüringische und Fränkisohe Saale).

1ZDM I,5; CDSil VII,2,224; PPS XVI,590; CDSil 11,58; J. Dl/ugosz 1,75,103, VI,102; ders., Opera omnia VIII,226; MRPS II,19, IV,2,126; S. Kutrzeba, Prawa przywileje, statuty i lauda ksie,stw os´wie,cimskiego, Kraków 1912, S. 283; Lust.Krak. 1564,I,230,244,246; MRPSV,225; Lust.dróg 15,17,18,19; M. Wojtas, Acta wizytacji dekanatów bytomskiego i pszczyn´skiego, Katowice 1938, S. 101; Fr. Lenczowski, Material/y do dziejów miasta Z.ywca od XV do XVIII wieku, Kraków 1957, S. 71,100,129; Lust.Krak. 1765,I,239,252, 254,257,258.
2W. Lubas´, Nazwy miejscowe pol/udniowej cze,s´ci dawnego województwa krakowskiego, Wrocl/aw usw. 1968, S. 139.
3ZDM IV,185, 1,295; AGZ XI,313; J. Rieger 153.
4J. Rieger 153.
4J. Rudnyc'kyj. Heohraficni nazvy Bojkivs^c^yny, Winnipeg l962, S. 93.
5Ebda.
6T. Lehr-Spl/awin´ski 75.
7Prasl/owianie 149.
8A.A. Sobolevskij bei M. Vasmer, Schriften I,25.
9A.A. Sobolevskij, a.a.O.
10M. Vasmer, Schriften I,25.
11Z. Stieber 1,47. 12J. Rieger 153. 13SG X,351.
Sicher balt. Herkunft, vgl. Saline, Salinis bei der Auflistung der verwandten Namen.
14B. Juris^ic´, Ljetopis JAZU 59(1951/52)185.
Dazu vergleiche J. Safarewicz, SSS V,336: "Rozwadowski zwraca uwage, na niezwykl/a, na gruncie sl/ow. budowe, sl/owotwórcza,".
Weitere Anschlüsse jetzt bei W.P. Schmid in: Sprachwissenschaftliche Forschungen (Fs. f. J. Knobloch), Innsbruck 1985, S. 390f.).
18J. Rozwadowski 293.
19A. Tovar, Krahes alteuropäische Hydronymie und die westindogermanischen Sprachen, Heidelberg 1977, S. 18.
20R. Ferguson, The River-Names of Europe, London usw. 1862, S. 76.
21Nach A. Dauzat, G. Deslandes, C. Rostaing 81.
22A. Tovar, op.cit., S. 18.
23J. Udolph, Kratylos 22(1977)125.
24Zur Literatur s. L.-F. Flutre, Recherches sur les éléments prégaulois dans la toponymie de la Lozère, Paris 1957, S. 236, Anm. 1.
25E. Ulbricht, Das Flußgebiet der Thüringischen Saale, Halle 1957, S. 205-208; H. Krahe, Ält. Flußnamen 49; zur Slavisierung s. E. Eichler, BNF NF 16(1981)52.
26Hydr.Germ. A 7, S. 145f.; H. Krahe, Ält. Flußnamen 49.
27Hydr. Germ. A 9, S. 97f.; H. Krahe, a.a.O.
28E. Schwarz, Sprache 23.
29Zu den Belegen und der Deutung s. B.-U. Kettner, Flußnamen im Stromgebiet der oberen und mittleren Leine, Rinteln 197 2, S. 250f.
30Hydr.Germ. A 5, S. 89; H. Krahe, Ält. Flußnamen 49.
31H. Krahe, a.a.O.
32Ebda, sowie G. Schramm, Eroberer 416.
33J.J. de Hoz, Emerita 31(1963)237. 34Ebda.
35A. Dauzat, G. Deslandes, C. Rostainq 81.
36Ebda. 84.
37Ebda. 38ZMK 12(1971)589; A. Sedlác^ek 96.
39A. Vanagas, Z^odynas 287; J. Udolph, Kratylos 22(1977)125.
40Vgl. Anm. 17 (s. 270)
41M. Vasmer, Schriften I,306.
42Baltistica 9(1973)194.
43REW II,570.
44A. Mayer I,290.
45Ebda.
46MGH SS(f) VII,664; H. Rix 63.
47H. Rix 208.
48A. Dauzat, G. Deslandes, C. Rostaing 85.
49V.N. Toporov, Balto-slavjanskij sbornik, Moskva 1972, S. 248.
50Ebda.; A. Vanagas, Z^odynas 287; WdrG IV,157.
51SHU 484.
52PSRL I,289(Laurentiuschronik); PSRL IX,142.
53Hidronimija Schidnoho Podillja, Kyïv 1979, S. 70.
54SHU 484.
55A.a.O. (Anm. 19), S. 38 (Karte 4).'

And here comes the family:
http://tech.groups.yahoo.com/group/cybalist/message/31476

Pokorny
sal- ,Sa1z, Seesalz';
Nom. sal, sal-d-, sal-i, sal-u; Gen. sal-n-és;
sali:-mo- ,Salzwasser'.
Ai. sal-ilá- n. ,Meer, Meeresflut' (,*das Salzige'),
sal-ilá- ,salzig'; arm.
il ,Salz' (i-St.), al/t (i-St.) ,Salzlager, Salz',
al/i ,salzig' (daraus ist der Flußname Hálus gräzisiert);
gr. háls, Gen. halós m. ,Salz', f. ,Salzflut, Meer',
Dat. Pl. hálasi; Pl. háles auch ,Witz', wie
lat. sale:s, halios ,marinus',
alieús ,Seemann, Fischer';
lukós ,jünger', hálikós ,salzig'; St. hali- stets im Kompos. hali-pórphuros,
li-mure:eis (halos-údne: enthält den Gen. halós); halme: ,Meerwasser, Salzigkeit, Schärfe' (davon halmurós ,salzig, bitter, scharf);
alb. ngjelbëtë, ngjelëtë ,salzig',
njelm ,salzig sein' (-mo- wie in gr. halme:);
illyr. ON Salapia (Apulien) zum FlN *Sal-apa;
lat sa:l, salis m., altlat. auch Nom. sale n. ,Salz';
umbr. salu ,salem', vielleicht auch
lat. insula ,e: en hali ousa'
(vgl. gr. énalos ,im Meere befindlich');
air. salann,
cymr. halen, acorn. haloin,
bret. c'hoalenn, holen (*salei-no-) Salz;
auf *sali:-mo- führt wohl
cymr. heli ,Meer'; kelt. FlN Sala ,Saale', l. Saalach, Nfl. der Salzach; lett. sà:ls (*sa:lis); apr. sal ist poln. Lw. ;
lit. sa:lti ,süß werden, sauer werden', salià ,Süßigkeit';
lett. sa:li:ms, lit. z^em. sólymas m. ,Salzlake' (== cymr. heli); aksl. solI f. ,Salz' (*sali-); slav. *solnU in aksl. slanU ,salzig'; apr. saltan n. ,Speck',
slav. *soltI f. in russ.
solotI ,Sumpf, aksl. slatina ,halme:'
serb. slativa ,Salzquelle', c^ech. slatina ,Moor' usw.;
toch. A sa:le, B sa:lyiye ,Salz'.
mit dem d- des idg. Nom, Sg. n. *sal-d-:
illyr. ON Saldae (Pannonien),
thrak. ON Salsovia (*sal-d-t-ow-);
got. aisl. as. salt, ags. sealt, ahd. salz ,Salz';
Adjekt. aisl. saltr, ags. sealt, mhd. salzec, nhd. salzig;
mit Tiefstufe
as. sultia, ahd. sulza (*sultja) ,Salwasser, Sülzwurst',
nhd. Sülze; norw. sylt f. ,überschwemmter Meeresstrand'
(aber mhd. sol, sul, nhd. Sole ,salzhaltiges Wasser' sind slav. Lwe.);
ags. sealtan, ahd. salzan ,salzen' (sonst schwaches V. ags. sieltan, aisl. salta);
lat. sallo:, -ere ,salzen', Partiz. salsus (*sald-to-)
vielleicht mit präs.-d-Suffix; auch
bsl. *saldu- ,süss' (,*gesalzen, * wohlschmeckend') könnte nach einem Verbum gebildet sein:
lit. saldùs, lett. salds,
slav. *soldUk in aksl. sladUkU, poln. sl/odki; ohne -d-:
lit. sa,lù, sálti ,süss werden',
ostlit. i,~salas, lett. ìesals m. ,Malz';
der u-St. sal-u- ergibt sich außer aus
bsl. *saldu- auch aus
gr. halukós ,salzig'.
WP. II 452 f., WH. II 465 f., Trautmann 249, Thieme, Die Heimat der idg. Gemeinsprache 20, 27f.; gehört zu 2. sal-,
2. sal- ,schmutziggrau', auch (nach der Farbe) zur Bezeichnung des Salzes (s. 1. sal-), der Grauweide und des Speichels;
sal-wo-, sa:lo-, schmutzfarben';
sal(i)k- ,Weide'.
A. Aind. dehnstufig sa:ra-, sa:la- ,grau' = ags. so:l ,schmutzig, dunkel', ndd. saul ds.; air sal und sa(i)le f. ,Schmutz', saluch ,schmutzig' = abret. haloc, cymr. halog ds.; cymr. sal ,ärmlich, krank' ist frz. Lw.;
B. sal-wo- in
aisl. so,lr ,schmutzig' so,l n. ,eine Art Alge';
ahd. salo ,trübe, schmutziggrau',
ags. salu ds.,
ndl. zaluw ,dunkelgelb';
mhd. sal, Gen. salwes ,Schmutz';
cymr. salw ,ärmlich, niedrig' (das s- von sal, s. oben),
acorn. halou ,stercora';
russ.-ksl. slavo-oc^ije ,Blauäugigkeit',
russ. solovój ,isabellenfarben'.
C. Lat. sali:va f. ,Speichel', daraus air. saile, cymr. haliw ds.
D. Lat. salix ,Weide' =
mir. sail, Gen. sa(i)lech,
cymr. usw. helyg-en ds.;
abrit. ON Salico-du:non,
gall. PN Salicilla;
ahd. sal(a)ha, mhd. salhe, nhd. Salweide;
ags. sealh m., aisl. selja ,Weide' (*salhjo:n).
WP. II 453 f., WH. II 468 f., Trautmann 249; Thieme, wie oben.
sa(:)lo- etwa ,wogend'.
Illyr. FlN Salon;
lat. salum (und salus Ennius)
,unruhiger Seegang, Fluß-Strömung, hohe See';
mir. sa:l u. sa:(i)le m. ,Meer';
gall. FlN Salia ,Seille' ==
air. Sa(i)le (Schottland) =
abrit. *Salia> *Halia > mengl. Hail ==
Hispan. Salia usw.;
*Salantia ,Salence' (Schweiz):
apr. salus ,Regenbach',
lit. FlN Salantas.
WP II 454, WH. II 471, Krahe BzNf. 3, 242.

...

selk- ,ziehen', solko-s ,Zug'; vielleicht mit welk- zu eines ursprüngl. Wz.
swelk- zu vereinigen, s. zuletzt Specht KZ 66, 25 f.
Arm. hel/g ,langsam, träge'
(vgl. zur Bed. zögern:ziehen, ducere tempus);
gr. hélko: ,ziehe',
holke: f., holkós m. ,Zug; das Geschleppte usw.' =
lat. sulcus ,Furche', sulco:, -a:re pflügen', tiefstufig
ags. sulh ,Furche, Pflug',
alb. helq, heq ,ziehe, reiße ab' (*solkeyo:);
ahd. selah, ags. seolh, anord. selr ,Seehund, Robbe' als ,sich mühsam schleppend'?
toch. B sälk- ,herausziehen, vorführen'.
WP. II 507 f., WH. II 627, Frisk 77.
selos- n. ,Sumpf, See', selesyo- ,sumpfig'.
Ai. sáras- n. ,Wasserbecken, Teich, See',
Sárasvati: f. FlN und GN (zu sárasvant-,wasserreich') =
av. Haraxwaiti:, apers. Hara(h)uvati: ,Arachosien';
ai. sarasyá- Adj. ,Teich-, See-';
gr. hélos n. ,sumpfige, bewachsene Niederung', héleios ,palustris'.
WP. II 507.
selp- ,Fett (Butter, Schmalz)'.
Ai.
sarpís- n. ,Schmelzbutter, Schmalz',
sr.prá- ,geölt, glatt, blank';
gr. élpos (n.): élaion, stéar Hes. und (mit ph nach áleápha: lípos?)
élphos: boúturon, Kúprioi Hes.,
ólpe:, ólpis, -idos f. ,Ölflasche';
alb. gjalp ,Butter';
ahd. salba, as. salba, ags. sealf ,Salbe',
got. ahd. salbo:n, as. salBo:n, ags. sealfian ,salben';
toch. A s.älyp, B s.alype ,Fett, Butter, Öl'.
WP. II 508.
'

UEW
'sið'V1 'Feuchtigkeit, nasse, sumpfige Stelle' FU

? Syrj. (Wied.) zil´k 'Feuchtigkeit, Nässe',
S zil´a: ars´a-z. 'anhaltender Staubregen im Herbst',
va-z. 'Nässe (in der Wunde)',
V zil'a 'nasse, schwankende, sumpfige, morastige Stelle',
PO zil´kja- 'naß, sumpfig' |

? ung. (altung.) ügy, igy 'fons, rivulus, fluvius; Quelle, Bach, Fluß' (nur in GN: 1003/1257: ig : Apuri., 1193: ýg : Zudurý.)
ügy : Feketeü. Flußname.

Syrj. k und a sind Ableitungssuffixe.

Die Zusammenstellung ist aus semantischen Gründen unsicher.

Paasonen (s- Laute 77) hat das oben genannte syrj. Wort mit syrj. sul´ 'Nässe' und lapp. soavlle 'tabes nivis; wasseriger Schnee, Schneebrei' zusammengestellt, was jedoch aus lautlichen Gründen nicht zu akzeptieren ist.

Mehrere Forscher (MUSz. 590; Setälä: NyK 26:406,425; NyH7; SzófSz.; Moór: ALH 2:83, 9:181; Mészöly: Nyr. 79:94, ÓMSzöv. 19, 203; Benkö, MNyjt. 64—5, 68—9; Bárczi, Htört.2 47, 69) halten ung. ügy für eine Variante von víz 'Wasser' bzw. halten auf Grund der Parallele wog. (WV 55) TJ üt´ 'Wasser' ~ So. wit ein Formpaar ung. víz ~ ügy (vgl. noch vizes, dial. vides) für möglich (Mészöly, Benkö, Bárczi). Diese Erklärung ist jedoch aus lautlichen Gründen nicht zu akzeptieren.

Wog. t´ in üt´ ist eine innersprachliche Bildung (s. Steinitz, WogVok. 299). Die Annahme von Moór (ALH 2:83, 9:181), daß ung. ügy, igy ein wog. Lehnwort sein könnte, entbehrt jeder historischen Grundlage.

Paasonen (mitg. Kannisto: MSFOu. 58:440) hat
ung. ügy, igy mit
ostj. O às, wog. a:s 'Ob; großer Fluß überhaupt' und
tscher. wic´e 'der Fluß Bjelaja'
zusammengestellt, was jedoch aus lautlichen Gründen falsch ist.

Wichmann: MNy. 23:353; MSzFgrE; TESz.'

...

sula 'geschmolzen, aufgetaut; schmelzen, tauen' FU

Finn.
sula 'ungefroren, weich, flüssig; lauter, bloß',
sulaa- 'flüssig werden, schmelzen; flüssig machen';

est.
sula 'weich, locker; flüssig, fließend, schmelzend, tauend; rein, unvermischt, lauter',
sula- '(intr.) schmelzen, tauen' |

mord. (s-Laute 19)
E M sola 'ungefroren, (Rav.: JSFOu. 61/3:82) geschmolzen',
E M sola- 'auftauen, schmelzen' |

tscher. KB s^&le-, U B s^ule- |

wotj.
(Bor.) sil-sil 'mjagkoe sostojanie predmeta (pri varke napr. mjasa),
(URS) silmi- 'razvaritIsja (napr. o kartos^ke); rastojatI, rastvoritIsja |

syrj.
S sil, P siv, PO søl 'ungefroren, geschmolzen',
S sil- P siv-, PO søl-'(intr.) schmelzen, auftauen' |

ostj. (1106)
V lol& 'ungefroren',
Vj jol& 'id. (z. B. Boden), schneereich und ohne Eis',
DN tat& 'aufgetaut, geschmolzen; ungefrorener Boden (unter der gefrorenen Erdschicht)',
O lal 'mit weicher Schneide',
(OL 57) V lola-, Vj. jola-, DN tat-, O lal- '(intr.) schmelzen' |

wog. (MTr.)LM tal-vo:j 'olvadózsír; schmelzendes Fett' (v. 'Fett'), Kann.: FUF 14:47, 59)
TJ tal-, LU ta:la:n- 'schmelzen',
(Munk.: NyK 25:277) K N tål-, (Kálmán, WogT 312) So. tol- |

ung.
olvad- '(intr.) schmelzen, (intr.) tauen, zergehen, (Metall) fließen',
olvaszt- '(tr.) schmelzen, (Fett) auslassen'.

...

s´ilä 'Fett, Speck' U
? Finn. silava (SKES dial. silevä) 'Speck' |

wog. (Kann., mitg. Liim.: Vir. 1951:366)
KU s^ilt 'karhun rasva; Fett des Bären',
P s^ilt 'karhulla ylt'ympäri ruumiin oleva paksu rasvakerros; den Bärenkörper ganz umgebende dicke Fettschicht' ||

sam.
twg. séla 'geschmolzenes Fett (von Fischen)';
se1k. NP siilæ, siileng 'fett';
kam. s´&l, s´il 'Fett, Talg';
koib. (Beitr. 207) syl 'Fett'.

Finn. va, vä und wog. t sind Ableitungssuffixe.

Die fehlende Vokalharmonie in finn. silava ist mit einem Übergang der Vokalreihe zu erklären.

Möglicherweise gehört das finn. Wort in einen anderen etymologischen Zusammenhang (s. *silV 'Fett, Speck' FP). Die Erklärung des finn. Wortes aus sileä 'glatt, eben' (SKES mit ?) ist semantisch wenig wahrscheinlich.

Im Wog. hat das Wort eine spezielle Bedeutung bekommen. Die Mouillierung des kam. s´ ist sekundär.

Mehrere Forscher (s. Literatur) haben auch die Wortfamilien
*silV 'Fett, Speck' FP und
*siwV-l´V 'Fleisch' hierher gestellt.

Lindström: Suomi 1852:85; VglWb. 717; Genetz: JSFOu. 16/3:2; Wichmann: FUF 2: 166 Anm., 12: 134 5; Setälä: FUF2:256, FUFA 12:31—2, 55, JSFOu. 30/5:57;.s-Laute29; Beitr. 206 - 7; Sauvageot: Nyr. 59:74; Liimola: Vir. 1951 :366; Collinder: SSUF 1952 54:106, CompGr. 408; FUV; N. Sebestyén: ALH 9:58; Lytkin, VokPcrm. 201; SKES; ESK.

...

s´il´kV (s´ül´kV) 'Speichel, Spucke; speien, spucken' FU

Finn. sylki (Gen. syljen) 'Speichel, Spucke', (SKES dial.)
sylky, sylkä, sylke- 'spucken, speien';

est. sülg (Gen. sülje, süle) 'Speichel',
sülga-, sülgi-, (SKES) sülge- 'speien, spucken' |

lapp.
N c^o,l´gâ -lg- 'saliva', c^o,l'gâ- -lg- 'spit',
L tjål´kå 'Spucke, Speicher, tjål´kå- 'spucken',
K (808) Not. c^olk, (T. I. Itk., WbKKlp. 677)
T Kld. t´s^holk(a) 'Speichel',
(808) T c^olki-, Kld. c^ulke-, c^olke-, Not. c^olke-, A c^olke- 'spucken' |

mord . E s´el´ge, M s´el´gä 'Speichel', E M s´el´ge- 'speien, spucken' |

tscher. KB s^&w&l´:
s^.-w&t, U s^üw&^l, B s^üw&^l: s^.-wüt 'Speichel',
KB s^&we-, (Wichm.: FUF 15 :47) U B s^üwala- 'speien, spucken' |

wotj. (Bor.) s´al 'sljuna', S K, (Wichm.: FUF 15:47) G s´alal- 'speien, spucken' |

syrj. S s´elal-, P s´eva:v-, PO s´o:lal- 'spucken, speien' |

ostj. (819) V söj&G- 'speien' |


wog. (WV 35) TJ sül´k-, KU säl´G-, P säl´l´-, So. sal´G- 'spucken'.

Vgl. alt.:
mong. silükei, sülekei 'slobbery, driveling, glutinous' >
türk. tschag. süläkäi, kirg. siläkäi 'saliva';
?ma.-tung. *silekse: tung. hilekse, s^ilekse, gold. silemse 'dew'.

Tscher. l´, l und syrj. al sind Ableitungssuffixe.
Im Tscher. ist *l geschwunden: s^&we-, s^üw&- < *s^üGe- < *s^ülGe.

Vgl. (Wichm.: FUF 15:47)

KB s^alGe-, M s^olGe- ~ B s^oye- 'stehen', M s^olyala- ~ KB s^aGala-, B s^oGala- 'aufstehen (KB B), stehen bleiben (KB M), sich erheben, ein bißchen stehen (B)' (~ syrj. sulal , ung. áll- 'stehen'). Tscher. -w- ist aus FU *k über *G entstanden.

Im Wotj. und Syrj. wurde urperm. *ù (>*i), das die Fortsetzung von FU *ü ist, vor Liquiden zum offeneren *ò: > syrj. e, wotj. a (Rédei: NyK 65:372, 373).

Das anzunehmende FU *l´ ist in den obugrischen Sprachen zu den Fortsetzungen von *ð´ übergegangen.

Nomen-Verbum. Onomat.?

Castrén, SyrjGr. 157; Lindström: Suomi 1852:90; Ahlqvist, MMdGr. 171; VglWb. 721; Anderson. Wandl. 218 9; Wiklund: MSFOu. 10:277; Genetz: VähKirj. 23/2:48, Suomi 1897/3/13:48; Setälä: JSFOu. 14/3:46, 16/2:4, FUF 2:262; s-Laute 33; Wichmann: FUF 6:21, 15:11, 47; Beitr. 45; Toivonen: FUF 20: 78, 29:167, MSFOu. 67:377; Lehtisalo: FUF 21:47; Steinitz, FgrVok. 27; E. Itkonen: FUF 29:300, 31 :184, 242, 290, LpChr. 91, UAJb. 34:198, 200; Räsänen: Vir. 1947:169; Ramstedt: JSFOu. 55/2:108; FUV; Collinder, CompGr. 58, 180, AUU 1/4 (1965): 150; Rédei: NyK 65:371; Lytkin, VokPerm. 128, 129; SKES; ESK.

...

silV 'Fett, Speck' FP
? Finn silava (SKES dial. silevä) 'Speck' |
tscher.(Wichm.: FUF6:18)
KBU s^el, M s´el' 'Speck, Fett',
B s^el 'zerlassener Talg od. zerlassenes Fett' |

syrj. Pec^. Lu. sil 'Fett, Speck'.

Finn. va, vä sind Ableitungssuffixe.'

Der gemischte Vokalismus von finn. silava läßt sich durch einen Übergang in der Vokalreihe erklären.

Die Erklärung des finn. Wortes aus sileä 'glatt, eben' (SKES mit ?) ist aus semantischen Gründen weniger wahrscheinlich.

Das i im Syrj. hängt möglicherweise mit dem Einfluß von sil 'ungefroren, geschmolzen, aufgetaut' zusammen.

S. auch *silä 'Fett, Speck' U.

Zur Literatur s. *s´ilä 'Fett, Speck' U.

..

siwV-l´V 'Fleisch' FP
Mord. (s-Laute 29) E sivel´, M sivel´, s´ivel´ 'Fleisch' |

tscher. KB s^&l, U s^&l, M s´il´, B s^&l |

wotj. S sil´, K (Wichm.) G sil´ |

? syrj.(ESK) VOVU sil´an: nir sil´an 'nosovoj xrjastj ili mjakotI (napr. u los^adi)'.

Syrj. an ist ein Ableitungssuffix.

Das s´ in mord. M s´ivel´ und tscher. M s´il´ ist die Folge einer sekundären Palatalisierung.

Wotj. i (< urperm. *ù < vorperm. < *i oder *ü) in S sil´ läßt sich durch den labialisierenden Einfluß des inlautenden *w erklären.

Die Zugehörigkeit des syrj. Wortes ist wegen der abweichenden Bedeutung und der spärlichen Belege unsicher.

Das Ableitungssuffix *l´V trat in FP Zeit an den Stamm.

Wichmann: FUF 2:166 Anm., 6:19, 12:134—5, 15:24; Setälä: FUF 2:256; Beke, CserNyt. 82,109; Bouda: UJb. 20:86; E. Itkonen: FUF 31:182,228,231,232, 234,240, 315, 326; Lytkin, VokPerm. 185; ESK.
'


Wortschatz der germanischen Spracheinheit:
'selk, selkan salk tröpfelnd niederfallen.
mhd. selken st. vb. tröpfelnd niederfallen, sich senken (v. Wolken);
ags. *â-seolcan, nur im part.
â-solcen, träge sein oder werden, solcen träge, faul, engl. sulky.
Ig. Wz. selg^ :
skr. sr.játi, sárjati entläßt, schießt, läßt fließen u. s. w.,
sárga m. das Entlassen, Schießen, Gießen u. s. w.,
zend. herezaiti. (436:6)

selha m. Seehund.
an. selr m. Seehund;
and. selah,
mnd. sel, sale,
ags. seolh m. (engl. seal);
ahd. selah, selach, m. dass.
Eig. »der kriechende«? Vgl.
lit. selù sele.´ti schleichen. (436:7; animal)

salhô m. Weide, salix. an. selja f. (aus salhiôn) Weide, salix;
ags. sealh f. (engl. sallow);
ahd. salaha, salcha, mhd. salhe (und sule) f. dass.,
nhd. Salweide, mnd. salwîde. Vgl.
lat. salix Weide. -
ir. sail g. sailech dass. (436:8; tree)

salt, saltan sesalt salzen, salta n. Salz. g.
saltan saisalt salzen;
ags. sealten (part.) gesalzen;
ahd. salzan sialz, mhd. salzen, sielz, nhd. salzen. Daneben schwach,
an. salta ada, ags. sieltan. -
g. salt n. Salz;
an. salt n.; as. salt, ags. sealt, engl. salt;
ahd. mhd. salz n., nhd. Salz. Adj. an. saltr salzig;
afries. salt, ags. sealt (engl. salt), mnd. solt. Ig. sald-. Vgl.
lat. sallere (aus saldere) salzen, sal salis Salz. —
ir. saillim salze, saill gesalzener Speck, salann Salz. -
preuß. sal Salz; asl. solI f. dass. —
gr. háls m. Salz, f. Meer. —
arm. al Salz.
Identisch mit germ. salt- ist
lit. saldùs süß, asl. sladUkU dass. (436:9)
sultiô Salzwasser u. a.
norw. mundartl. sylt f. salzhaltiger Sumpf, flacher beim Hochwasser überschwemmter Strand;
mnd. sulte Saline, Sülze;
ahd. sulza, mhd. sulze, sülze f. Salzwasser, Salzbrühe,
salsugo, nhd. Sülze. Ablautend mit salta. (437:1)

...

salbô f. Salbe, salbôn salben. g. salba f. Salbe;
as. salba, ags. sealf, engl. salve;
ahd. salba f. und salb n., nhd. Salbe. Davon g.
salbôn salben; as. salbôn, ags. sealfian;
ahd. salbôn, salpôn, mhd. nhd. salben. Entweder ig. *solpa:: vgl.
gr. hélpos hélaion, stéar Hes.,
ólpe: Ölflasche,
alb. gjal/pe Butter,
skr. sarpís n. zerlassene Butter
(asl. slUpati gleiten, skr. srprá glatt, geölt).
Oder ig. *solbha:: vgl.
gr. hélphos boúturon Hes. (437:5)

...

salva dunkelfarbig, schmutziggelb.
an. so,l f. facus palmatus (eig. das substantivierte Adj.),
isl. sölr schmutziggelb;
ags. salo dunkelfarbig, engl. sallow, ndl. zaluw braungelb;
ahd. salo fl. sal(a)wer,
mhd. sale, sal fl. sal(e)wer dunkelfarbig, schmutzig;
mnd. salich fuscus. Vgl.
russ. solovoj isabellgelb. -
ir. salach schmutzig. -
lat. salîva Speichel (?).
[Hierzu vielleicht ablautend *sulva in
mhd. sulwen, sülwen beschmutzen, nhd. mundartl. besulbern.
Das Wort kann aber auch zu got. bisauljan beschmutzen, norw. mundartl. søyla, gestellt werden (Wz. su, vgl.
lit. sulà Baumsaft,
lett. sula dass., auch: Suppe, s. su 1),
wozu auch
ags. sol n. Schlamm, feuchter Sand,
mnd. sol Pfütze, Schlamm,
ahd. sol n. Kotlache,
und das abgeleitete
as. sulian besudeln, ags. sylian dass. (engl. sully),
afries. sulenge Besudelung,
mnd. solen in Schmutz und Kot umwälzen,
ahd. bisuljan, nhd. sühlen, suhlen sich im Schmutze wälzen,
nnorw. sulka besudeln.] (437:7)

...

sufla n. Zukost.
an. sufl n. Zukost, opsonium;
and. suval n. dass., mnd. suffel,
ags. sufl, sufel n.;
ahd. suvil, sufili n. und suflla f sorbiuncula. Ablautend
mnd. sûvel, ndl. zuivel der Buttergehalt der Milch,
ostfries. süfel Milch und alle Erzeugnisse davon. (445:4)
'

Dansk etymologisk ordbog:
'sul et 'kødmad; kødfylde';
glda. suwel, suel, no. sul, fornsv. sufl, sv. sovel,
oldnord. sufl n. 'tilmad til brød',
oldsax. suBal, oldhty. subil,
oldeng. sufl, eng. dial. sowl, sool;
af germ. *suBla- n., med en aflydende form
mholl. su:vel 'mælk(eprodukt)',
holl. zuivel 'smør og ost';
den sidste betydn. er sikkert ældst, da ordene hører til germ. *su(:)B-, ie. *su(:)p-, i aflydsforh. til
*seup-, med parallelrod
*seub-, se I., II. suppe og suge. —
Jf. III. sule.'


cf.
http://tech.groups.yahoo.com/group/cybalist/message/62618
http://tech.groups.yahoo.com/group/cybalist/message/64751
http://tech.groups.yahoo.com/group/cybalist/message/64638


Torsten