At 5:31:02 PM on Friday, August 21, 2009, andythewiros
wrote:
> --- In cybalist@yahoogroups.com, "tgpedersen"
> <tgpedersen@...> wrote:
[...]
>> Kuhn says somewhere they were called laeti in Northern
>> Germany, something with *skalk- or the like in Southern
>> Germany, but I can't find the quote.
> That (two words) sounds like very little recognition to
> me. But you say those names were not used for Germanic
> men and women, only for substrate people.
This may be of interest, from Emil Lagenpusch, Das
germanische Recht im Heliand, Untersuchungen zur Deutschen
Staats- und Rechtsgeschichte, 46. Heft, Breslau, 1894, pp.
20-1:
Der Stand der Latin oder Lazzen,* 'der zwar der Freiheit
darbt, aber die Rechtsfähigkeit geniesst' (Brunner S. 95
II. 102), (liti, leti, lati, lazzi) gleich bedeutend mit
mansionarius, dem auf Grund und Boden Angesiedelten -- bei
den Longobarden und Baiern aldio, aldius, daneben bairisch
barskalk (Schröder S. 40) -- wird als solcher im Heliand
allerdings nicht genannt, aber das Wort 'lat' findet sich
mehrfach: lat, ahd. laz, ags. lät, fris. let bedeutet:
saumselig, träge, spät: [quotations snipped]
Zahlrich sind die Ausdrücke für Knecht im Heliand: skalk
(ahd. skalch, ags. skealk, fris. skalk) Diener, Knecht,
[quotations snipped]. [More customary spellings nowadays
are OE <sc(e)alc>, OHG <scalc>, <scalh>. Note also Goth.
<skalks> 'servant', OIc. <skálkr> 'servant; rogue'. -BMS]
*) Die Bezeichnung Liten bei den Stämmen der Franken,
Friesen, Sachsen, Angelsachsen. Am häufigsten kommen vor
die Formen leto, litu, let, laet, lat; latinisiert: litus,
laetus, letus. Auch lidus ledus kommt vor. Eine Glosse
bietet laz: jüng. Dkm. sagen lazzi oder lassi (Brunner S.
102). Der Freigelassene heisst ahd. hantlaz, hantfri,
frilaz, g. fralets, ags. lysing, an. leysingr (ags. lysan,
an. leysa: löen, frei machen) und frialsgafi-Leysingr ist
im ält. norweg. Rechte der Freigelassene höherer Ordnung;
frialsgafi der Freigelassene geringern Grades. (Vgl.
Maurer, Freigel. 31 bei Brunner 97.) -- Shröder bemerkt S.
39 u. Anm. zu laeti: Caes. B. Gall. 44: si per populum
Romanu stipendium remittatur et dediticii subtrahantur,
non minus libenter sese recusaturum populi Romani
cmicitiam quam appetierit. Wid die Germanen solche
dediticii in ihrer Sprache nannten, ergiebt sich aus der
Bezeichnung der von den Römern in Gallien angesiedelten
Barbaren vornehmlich germanischer Herkunft, welche gegen
Empfang von Grundbesitz (agri laetici) Kriegsdienste zu
leisten hatten und den Namen laeti führten. Bei Franken,
Alamannen, Thüringern, Sachsen, Angelsachsen, Friesen
wurden die Hörigen ... liti leti lati lazzi genannt, ein
Wort, das mit mansionarius gleichbedeutend den auf fremdem
Grund und Boden Angesiedelten bezeichnete. Bei
Longobarden und Baiern: aldius aldio, daneben bairisch
barskalk und alamannisch baro, das sonst nur den freien
Mann bezeichnete. (Mit ahd. frilaz oder hantlas, ags.
frióléta, für libertus, hat lazzus und letus sprachlich
nichts gemein(Schröder S. 39-40). -- Das auch die Liten
der Germanen auf kriegerische Unterwerfung zurückgeführt
werden müssen, zeigen ausser den dediticii des Ariovist
die thüringischen Laten under den Sachsen. Widuk. Res
gestae Saxon. I. 14: reliquias pulsae gentis tributis
condempnaverunt; unde usque hodie gens Saxonum triformi
genere ac lege praeter condicionem servilem dividitur.
(Ebandas. S. 40.)
Brian