More on wut etc

From: tgpedersen
Message: 62796
Date: 2009-02-04

de Vries
'Óðinn m. 'name eines gottes' (< germ. *wo:ðanaz), aschw. Oþin, Oþan,
Oþun, anorw. Oðon.
— ae. Wo:den, as. Woden, ahd. Wuotan; daneben ae. Woeden, as. Wo:din
(also < *wo:ðinaz).
— Dazu Óðinsdagr m. 'mittwoch', nisl. fär. óðinsdagur, nnorw. schw.
da. onsdag.
— Selbständige bildung nach dem beispiel von ae. Wo:dnesdæg, neben
abl. ne. wednesday, afris. W&rnisdei, Werendei; vgl. mnl. Wo:densdach,
nnl. Woensdag.
— Die germ. namen sind übersetzungen von lat. dies Mercurii. — vgl. óðr 3.

Der name *Wo:ðanaz hat daneben auch die form *Wo:ðinaz, wie das aus
ne. Wednesday, nnl. dial. Weunsdag hervorgeht (also wohl
'inguäonische' form). Daneben steht Óðr, auch name eines gottes, ein
alter u-stamm; Óðins verhältnis zu Óðr lässt sich mit jenem zwischen
Ullinn und Ullr vergleichen (s. de Vries, ZfdPh 73, 1954, 337-353).

Die bedeutung des grundwortes ist umstritten: Óðr bedeutet sowohl
'wütend', wie 'geist, verstand', beide würden zu seinem charakter
stimmen. Weil ähnlich gebildete worte, wie an. Herjann ebenfalls
Odinsname oder got. kindins 'Statthalter' von kollektiv-bezeichnungen
ausgehen, hat man das grundwort germ. *wo:þa als name des totenheeres
(das Wütende Heer) deuten wollen und deshalb als älteste funktion des
Gottes die des totenführers betrachtet. Es ist aber auch möglich, dass
Óðinn eine jüngere bildung zu dem kürzeren namen Óðr ist, und also
nicht unmittelbar auf den namen des totenheeres zurückgeht.
Religionshistorische erwägungen machen es wahrscheinlich, dass die
bestimmung als totengott zu enge ist; vielmehr liegt in dem grundworte
óðr der begriff einer 'wut' viel allgemeinerer art (s. de Vries,
Altgerm. Rel. geschichte 2 II 1957. § § 400 u. 410).

óðr 1 m. 'erregtheit; dichtkunst, dichtung' (wohl eig. 'mantische
poesie, vgl. Heusler, Altgerm. Dichtung 38) (< germ. *wo:þa-),
nisl. óður, nnorw. od 'anfall von raserei'.
— ae. wo:d 'eiter; stimme, gesang', mnd. wo:t, ahd. wuot 'wut'. — vgl.
óðr 3 und edda 2.

— 2 m. 'name eines gottes' (< germ. *wo:þu-, s. de Vries TNTL 53,
1934, 193-196), run. norw. woðuriðe PN. (Tune c. 400, Krause Nr 55);
also beispiel der sakralen u-stämme (s. I. Lindquist, Fschr. E. Olson
1936, 230-237). — vgl. óðr 3.

— 3 adj. 'wütend, rasend', nisl. fär. óður, nnorw. od, nschw. dial.
o:, o:d(er), ädä. od. — > me. o:þ (s. Björkman 179). — got. wo:þs oder
wo:þeis, ae. wo:d, ahd. fer-wuot 'wütend, rasend'.
— lat. va:tes 'prophet, seher', gall. ouáteis. npl. 'prophet', air.
fa:ith 'dichter', kymr. gwawd 'preisgedicht' also eig. 'der von einer
göttlichen macht ergriffene', vgl. ai. api-va:tayati 'regt geistig an,
macht verstehen', apivatati 'begreift' (IEW 1113).

— vgl. Oðinn, oeða und oeði 1.'



UEW:
'wac^&- 3 (falls das syrj. Wort nicht hierher gehört: wað'&-) 'jagen,
treiben' FU

? Finn. vaati- 'zwingen, antreiben; fordern, heftig verlangen; bitten,
ersuchen' |

?? syrj. S vas^ed-, P vas^e:t-, PO va:s^öt- 'treiben (S PO),
antreiben, laufen lassen (S); zwingen, wegtreiben, wegjagen,
vertreiben (P)'

(>ostj. Ni. wos^at-, O wast&- 'treiben (irgendwohin)',
wog. TJ pa:s^- 'treiben', T på:s^- : il-p. 'elkerget; verjagen', LO
po:s- 'treiben';
wog. > ostj. N pajz^a:dymatI 'izgnannyj') |

? ung. vágy- 'sich nach jmdm od. einer Sache sehnen, auf. etw.
begierig sein, etw. (sehnsüchtig) verlangen, begehren'.

Finn. i und syrj. ed, et sind Ableitungssuffixe.
Mikkola (MSFOu. 8: 50,70,93) hielt finn. vaati- für ein slawisches
oder skandinavisches Lehnwort, Kalima (Slaavilaisperäinen sanastomme.
Hki, 1952) erwähnt es aber nicht unter den slawischen Lehnwörtern.
Die Zuordnung von ung. vágy- ist auch unsicher, weil es im Ung. keine
Spuren der Bedeutung 'jagen, treiben' gibt. Ung. vágy 'Sehnsucht,
Wunsch, Verlangen, Begierde, Begehr' ist ein Neologismus aus der Zeit
der Spracherneuerung.
Im Inlaut ist falls das syrj. Wort hierher gehört — *c^ anzunehmen.
Sporadisch kann es im Ung. als gy fortgesetzt werden. Wenn das syrj.
Wort nicht hierhergestellt wird, kann in dem Vorgänger des ung. und
finn. Wortes auch *ð' angenommen werden.
Auch wegen des a der ersten Silbe ist es unsicher, ob das syrj. Wort
hierher gehört.
Das in ESK mit ? hierher gestellte tscher. was^kikta- 'toropitI
kogo-nibudI' ist eine Ableitung von vas^ke 'eilig', das möglicherweise
ein tschuw. Lehnwort ist.

wac^& 4 (FP auch was^&) 'Verstand; Gedächtnis, Erinnerung' FP, ? FU

Mord. E vaz^ov 'verständig, klug' |

syrj. S vez^er 'Verstand, Vernunft, Urteilskraft, Gedächtnis', PO
vi:z^ör 'Verstand' |

?[ostj. (96) Kaz. Ni. os^, O as 'Gedächtnis (Kaz. Ni. O), Verstand
(Kaz. Ni.), Fähigkeit, Geschick, Erinnerung (Kaz.)', Kaz. ots^am, O
atsåm 'vergeßlich, unverständig, dumm (z. B. Pferd, das nicht auf der
Spur bleibt; Mensch, der sich z. B. im Wald nicht zurecht findet);
eigensinnig, dünkelhaft
(> wog. Kann., mitg. Stein., DEWO 8 So. ossam, LO ussam 'toll,
verrückt, dumm') |

wog. (MTr.) ås^: T ås^-säiti 'sein Verstand', (Kann.—Liim., mitg.
Stein., DEWO 8) KM ast, P os^t&, So. ost 'wach (sein)', So. os
'Verstand'].

Das mord. auslautende v ist ein Ableitungssuffix.
Im Frühurperm. dürfte unter dem Einfluß des anlautenden *w eine
Delabialisierung *a > uperm. *o (*o) > *e > syrj. e, i eingetreten sein.
Die obugrischen Wörter können nur dann hierher gestellt werden, wenn
sie ein anlautendes *w eingebüßt haben.
Das anlautende u in wog. LO ussam 'toll, verrückt, dumm' ist
möglicherweise unter dem Einfluß von us 'Verstand' entstanden (vgl.
Steinitz, DEWO 8).
Mehrere Forscher (Toivonen: FUF 19:95; FUV; Lytkin, VokPerm. 132)
haben wog. TJ os, LM LU us 'Verstand' hierher gestellt. Das ist jedoch
nicht akzeptabel, weil wog. s auf ein ursprüngliches inlautendes *s´
hinweist.'


Note match Germanic - FU on both the "anger, force" and "intellect"
senses.

Cf.
http://tech.groups.yahoo.com/group/cybalist/message/61662
http://tech.groups.yahoo.com/group/cybalist/message/61870

And cf.
http://runeberg.org/display.pl?mode=facsimile&work=svetym&page=1247
'vädja, appellera (till),
egentl. o. i överförd anv., i ä. nsv. även: hålla el. slå vad (jfr
nedan),
fsv. væþia (ipf. -aþe o. vadde, jfr nedan) i båda betyd., även:
sätta upp, våga ('wädia min hals' Rkr. II) =
isl. veðja (ipf. -að-) ds.,
da. vædde, slå vad (i betyd, 'vädja': appellere m. m.)
= got. gawadjo:n, förlova, mlty. wedden,
mhty., ty. wetten, ags. weddian, i vgerm. spr. med skiftande betyd.:
sluta föredrag, slå vad o. d.,
i ags. även: lova, gifta bort (eng. wed, gifta sig;
jfr wed-lock, äktenskap, av ags. wedlác, se förlova);
avledn. av germ. * w a ð j a- (= vad 3).

Betyd. 'förlova!, 'gifta bort' beror på det forngermanska
äktenskapets karaktär av ett köp.

- Den germ. grundformen är *waðjo:n, bildat som de likaledes till ja-
o. jo:-stammar hörande härja, klövja, skönja, ägga;
ipf. vadde, även i ä. nsv., är sekundärt. -
Depon. vädias i betyd, 'slå vad' är i sv. dial. o. ä. nsv. ytterst
vanligt, bl. a. i det stående uttr. kom vads (vass), t. ex. ännu
Bellman: 'Kom vads du flaskan fatta' (Fredman ep. 49). -
Sammansättningsformerna vädjo- o. vädje- ha en förebild i ä. nsv.
vådielopp, y. fsv. vædhiolop, kapplöpning, bildat i anslutning till
vädja (= mlty. wedden) efter mlty. weddelôp till wedde i betyd.
"insats som tävlingspris" (se vad 3); jfr Tamm Sammans, ord s. 153 f.
- Vädjo-bana, Bib. 1541: 'the som löpa på wedhiobanan' (1 Cor. 9:24) i
betyd, 'kapplöpningsbana', brukas nu endast bildh i högre stil:
'livets vädjobana' o. d.'


As a sidenote, look at the Vogul (Mansi) TJ pa:s^- 'treiben',
T på:s^- : il-p. 'elkerget; verjagen', LO po:s- 'treiben';
this might be the source of those hard-to-explain *pas(t)- roots for
pasture etc in Latin, Slavic, Welsh and NWB (*pass-)-



Torsten