Re: Oven [was: Germanic consonants]

From: tgpedersen
Message: 46126
Date: 2006-09-19

--- In cybalist@yahoogroups.com, "Sergejus Tarasovas"
<S.Tarasovas@...> wrote:
>
> --- In cybalist@yahoogroups.com, Piotr Gasiorowski <gpiotr@> wrote:
> > Elsewhere he gives a
> > few more examples, e.g WGmc. *hufra- 'hump' (OHG hofar) from *xuxra-
> > (related to *xaux- 'high', according to him).
>
> Not very probable in view of Lith. kuprà (4,2), Latv. kuprs 'hump',
> unless they are borrowed from Germanic, which I see no reason to
> assume.
>

from
Hans Kuhn:
ANGELSÄCHSISCH CO:P „KAPPE"
"
Den Stamm kupp-, mit langem p, hat das Angelsächsische in copp und
cuppe „Becher, Tasse", copp „Gipfel" und coppian „kappen". Lat. cuppa
„Becher", von dem man das erste abzuleiten pflegt, ist erst sehr spät
bezeugt. Außerdem besteht die ihm näherstehende Femininform bei uns
nur in ags. cuppe und mnd. koppe, die verbreitetste Form aber ist das
Maskulin kopp/kopf. Schon das weckt Argwohn gegen diese Herleitung. Da
der Stamm nun auch im Assyrischen und Mongolischen Verwandte und im
Semitischen Anklänge hat (Waide-Hofmann, Lat. etym. Wb. I 311), so ist
es doch wohl ein altes Wanderwort, wie unter den Gefässnamen viele,
das zu uns um dieselbe Zeit wie zu den Römern gekommen sein mag, auf
einem Weg, den wir nicht kennen. Für fremden Ursprung sprechen wohl
auch die neben ihm stehenden Formen kup- und ku:p- samt ko:p-, die
letzte in vulgär-lat. co:pa und dt. Kufe (usw., s. o.), die erste in
gr. kúpellon „Becher", die zweite in lat. ca:pa samt ags. cy:p „Tonne,
Wanne", das wegen seiner Umlautsform nicht gut von der lateinischen
herzuleiten ist. Zu ku:p- neben kupp-vgl. oben ka:p- neben kapp- und
unten S. 123. Es kommen auch noch Formen mit Nasalinfix hinzu: altind.
kumbha-, gr. kúmbalon, kúmbe:, kumbíon und kúmbos, dt. Humpen, dazu
bei uns unverschoben ags. cumb (dt. Kumme) und dt. Kumpf, wieder alles
Gefäßbezeichnungen. Ob auch gr. kúpe: (samt gúpe:) und altind. ku:pa-
„Höhle" samt ags. cumb „Talmulde" hinzugehören, muß offen bleiben.

Ags. copp „Gipfel" hängt mit unseren Kopf, Koppe/Kuppe und Küppel/
Köppel als Bezeichnungen von Bergen und Gipfeln zusammen, in ahd. mhd.
kapf „Bergkuppe" wieder mit konkurrierendem a, und diese Gruppe
vielleicht wiederum mit der eben erörterten, eher jedoch wohl mit der
von kupp- „Kopf". Auch ihm spricht man Abkunft von lat. cuppa „Becher"
zu. Der Bedeutungsübergang, den das voraussetzt, ist zwar leicht
gestützt, doch muß die Bedeutung „Kopf" (oder ähnlich) mit diesem
Stamme schon viel früher verknüpft gewesen sein. Dafür zeugt auf der
einen Seite gr. kúbe: „Kopf", auf der andern die Ableitung ahd. kupfa
„Mütze" und vor allem das noch ältere, richtig aus ku:p- verschobene
germ. *hu:Bo: „Haube". Alts. koppod „cristatus" setzt zudem ein *kopp
„Kamm des Hahnes" voraus, das wohl zwischen „Gipfel" und „Kopf" die
Brücke schlagen, aber nicht aus „Tasse" erklärt werden kann. Das
Altnordische hat koppr als einen Teil des Helms, das Griechische
entsprechend kúmbakhos. Doch kann dies kupp- eine Nebenform von skupp-
„Schopf" sein. Es steckt wohl auch in der Gruppe von ags. a:tor-coppe
„Spinne". Auch kupp- als „Gipfel" muß sehr alt sein, da es nicht gut
von ahd. hubil „Hügel" und hovar „Höcker" ( = lit. kupra dss. —
mitsamt altn. húfr „Schiffsrumpf") getrennt werden kann. Hierzu gehört
vielleicht auch, nur halb verschoben, wg. haup-, hu:p- und nord.
ho:p-„Haufe", doch können sie auch gr. kúbe: „Kopf", mit b statt p,
entsprechen und mit ihnen dann altn. kúfóttr neben kúpóttr „rund"
verwandt sein. Noch einen anderen Bedeutungszweig in dieser Gruppe,
der ebenfalls sehr alt sein muß, hat das Angelsächsische in cy:pe
„Korb" (engl. kipe). Dazu, ohne Umlaut, schwed. norw. kupa, dän. kube
dss., speziell „Bienenkorb" und „Fischreuse". Die Wörter gelten als
Abkömmlinge des schon genannten lat. cu:pa „Tonne". Aber ags. hy:f
(engl. hive) „Bienenkorb" ist sicherlich dasselbe Wort, richtig
germanisch verschoben, und zeugt dafür, das auch dieses *ku:pj- vom
Lateinischen unabhängig ist. Neben ihm stehen zudem, mit i und i:
statt u:, altn. kippet und nd. ki:pe (hd. Kiepe), beide gleichfalls
„Korb".
"

Note the forms in -pp- vs. -p- vs. -mb-. Schrijver's substrate.


Torsten