German loans in Polish

From: Torsten
Message: 68235
Date: 2011-11-25

Here's something for Other George


Walther Kaestner
Die deutschen Lehnwörter im Polnischen
pp.XXVII-XXVIII

'C. Das Obd. und die Frage č. Vermittlung.

Mit obd. Dialekten hat das P. auch in älterer Zeit keine direkte Berührung gehabt. Obd. Wörter können daher nur durch č. (kaum durch os.) Vermittlung ins P. gelangt sein. Von dieser Überlegung ausgehend hat Kleczk. für die meisten d. Lehnwörter des P. obd.-č. Herkunft zu erweisen versucht. Die Wörter sollen demnach mit einer von Oberdeutschland ausgehenden Kulturströmung über Böhmen, Mähren und Schlesien ins P. gekommen sein, wobei dem md. Schlesien im wesentlichen nur eine vermittelnde Stellung zukam.

Der starke Einfluß des Č. auf das P. kann für die Frühzeit nicht geleugnet werden. Auf die weitgehende Abhängigkeit der altp. Literatur von der altč. haben p. Forscher stets mit Nachdruck hingewiesen. Es können also auf diesem Wege auch č. Lehnwörter d. Herkunft mit aufgenommen worden sein.

In Böhmen und Mähren ist früh ein starker d. Einfluß wirksam. Er ist allerdings weniger bedingt durch die dort sitzengebliebenen german. Bevölkerungsreste (Nachkommen der Markomannen, Quaden, Langobarden), als vielmehr auf die d. Wiederbesiedlung im 12. Jh. zurückzuführen. Die Bretholzsche These von dem ununterbrochenen Fortbestand einer starken german. Bevölkerung in Böhmen und Mähren ist mit Rücksicht auf die jungen Ortsnamenschichten doch erheblich einzuschränken.

Der älteste durch das č. vermittelte d. Einfluß wurde bereits vor der Kolonisation auf dem Weg über Mähren und Kleinpolen ins P. getragen. Auf dieser Linie drangen von der bayr. Ostmark her obd. lemente über das Č. ins Altp. und haben vor allem viele Wörter der christlichen Terminologie, wie msza, oltarz, opat, die einer sehr frühen Schicht angehören, dem P. vermittelt. Sie weisen auf die Zeit, als die d.-römische Mission in Mähren mit der sl.-griech. des Konstantin und Method konkurrierte und schließlich die Oberhand behielt. Die Vermittlung d. Wörter auf diesem Wege, die sich nicht nur auf kirchliche Ausdrücke beschränkt, erreichte mit der p. Herrschaft über Böhmen und Mähren (1003) ihren Höhepunkt, die gerade für Mähren noch fünfundzwanzig Jahre länger dauerte (bis 1029) als für Böhmen.

Mit dem Einsetzen der ostd. Kolonisation aber fand die obd.-mähr.-p, Verbindung bald ihr Ende. Sie wurde unterbrochen durch md. Kräfte, die auf der obersächs.-schles. Siedlungsbahn vorrückten und zeitweilig die mähr.-kleinp. Brücke abriegelten. Die zweite, über Eger nach Nord osten vordringende obd. Ausstrahlung wurde von der stärkeren md. nach Osten und Südosten abgebogen und hat vorwiegend im Sudetenraum ihre Spuren hinterlassen. Seitdem beginnen auch in den d. Lehnwörtern des P. die md. Bestandteile zu überwiegen, die selbst in das Č., das in der Frühzeit ganz unter obd. Einfluß stand, noch in erheblicher Zahl eindrangen.

In Prag machten sich seit dem 13. Jh. immer stärker md. Einflüsse bemerkbar. So konnte das Č. auch md. Wörter an das P weitergeben, so daß č. Vermittlung d. Wörter zum P. seit der Kolonisationszeit nicht mehr ohne weiteres mit obd. Herkunft gleichzusetzen ist.

Seit dem 15. Jh. verliert die Übernahme d. Wörter ins Č. zunehmend an Bedeutung. Das Erwachen national-č. Bestrebungen und die Hussitenkriege wirkten dem sprachlichen Einfluß des D. entgegen und bereiteten ihm bald ein Ende. Es ist bekannt, wie sehr Hus die Fremdwörtersucht seiner Landsleute getadelt und bekämpft hat. So fehlen dem Č. zum größten Teil die frühnhd. Entlehnungen des 15.-16. Jhs., die für das P. so charakteristisch sind (z. B. Wörter mit anlautendem z-, § 192) und auf dem ungestörten Einfluß von Schlesien her beruhen.

Obd. Lehnwörter sind aus den angeführten Gründen also nur für die älteren Schichten zu erwarten. Bei der Beurteilung obd. Lauterscheinungen ist außerdem noch besondere Vorsicht am Platze, da ostmd. Maa., besonders das Gebirgsschles. und Glätz., als letzte Reste der bayr. Siedlerschicht eine Reihe von obd. Lautentwicklungen wie au > a (§ 101), b > p (§ 215; z. B. ist pusz schles.!) u. a. aufweisen. Der Charakter des Ostmd. als Kolonialmundart erklärt zur Genüge auch solche Erscheinungen, so daß bei dem Fehlen č. Entsprechungen nicht immer unmittelbarer obd. Einfluß dafür verantwortlich gemacht werden muß. Außerdem konnte sowohl das Č. als auch das P. aus den nordböhm. und mähr. Gebieten entlehnen. Die von Kleczk. vertretene Annahme einer überwiegend č.-obd. Herkunft der d. Lehnwörter des P. wird der starken Bedeutung der ostmd. Kolonisation nicht gerecht und erscheint mir daher unbegründet.

- Ko. § 8; Bielf. XXIX; Br. 680 b.'


So:

No physical contact between the oldest Polish and OHG, but Polish borrows from OHG anyway. Which means either

1) They were in frequent contact anyway, by trade. The Radhanites?

or

2) OHG was spoken in Poland in the oldest times.


Which is it?



Torsten