RE : [tied] Re: North of the Somme

From: tgpedersen
Message: 49666
Date: 2007-08-26

> It is true that Meid sees the apparent kW > p as indication that the
> word is somehow from p-Celtic, but I think is possible that
> NWBlock/Belgic both had preserved IE p- and in some cases
> (dialectically?) kW > p, cf.
> http://tech.groups.yahoo.com/group/cybalist/message/48465
> http://tech.groups.yahoo.com/group/cybalist/message/34695

On that subject, from Lerchner: Studien zum nordwerstgermanischen
Wortschatz
"
kwelder '(aan de waddenkust) aangeslibde gronden aan den buitenkant
der dijken', 'benaming voor het gras, dat op die gronden groeit, poa
maritima'
Geländebezeichnung und Pflanzenname, deren Verhältnis zueinander in
bezug auf Ursprünglichkeit unklar bleibt, WNT VIII, 1, 749, begegnen
friesischniederländisch-küstenniederdeutsch; es handelt sich nach FW
362 um ein friesisch-sächsisches Wort:
Friesisch: wfries. kwelders 'pas aangeslibde of later ingedijkte grond
buiten den zeedijk'; nordfries. Wiedingharde kwä^ler 'Queller,
Glasschmalz, Wattenpflanze, salicornia (erster Vorläufer der
Vegetation auf dem Watt)', auch ostfriesisch belegt, s. unten;
Dijkstra II, 104. Jensen 306.
Niederländisch: kwelder hat noch nicht einmal Kilian, was jedoch bei
der Beschaffenheit des Bezeichneten kaum verwundert. Mundartlich ist
das Wort nachweisbar: Geldern-Overijssel kwelder-land n. 'land dat
onderloopt door het doorlaten van den dijk', Groningen kwelder 'het
buiten de zeedijk gelegen grasland', 'kwelder-hooi, de grassoorten
waarvan het gewonnen wordt noemt men kwelder of kwelder-gras',
kwellern 'op de kwelder laten weiden', kwelderblomkes 'armeria
vulgaris oder elongata', kwelderboer 'boer in't bezit van kwelder',
kweldergras 'armeria vulgaris, Engelschgras', kweldergrond =
kwelderland, kweldergrup 'greppel door de kwelder, in de lengte',
kweldermaark 'het merk van de kwelderschoapm, van elke boer
verschillend', Tessel De Kwelder, vroegere naam van een boerderij; s.
Gallée 24. ter Laan 483. DmB V, 75. Heukels 27. Keyser 113. - Heukels
113f. s. v, kweldergras legt botanische Bedeutung und Verbreitung der
Pflanzenbezeichnung im Niederländischen so fest: 'glyceria aquatica
Whlnbg., liesgras' (o. O.), 'glyceria distans Whlnbg., zilt vlotgras'
Groningen, Zutphen, Zuid-Holland, 'glyceria fluitans R. Br.,
mannagras' Groningen (Westerkwartier), 'glyceria maritima M. et K.,
zeevlotgras' (o. O.). Niederdeutsch: ostfries. kweller, kwelder 'der
Meeresanwuchs oder das Außen-deichsland', 'das auch kwellergras
genannte, auf diesem Meeresanwuchs wachsende feine salzhaltige Gras,
Süßgras (Glyceria maritima et distans)', auch kweller-hei, daneben
helder-, hellergras 'das auf dem helder (Vorland des Deichs, durch
Anschwemmung des Schlieks (!) entstanden) wachsende Gras, dasselbe wie
kweller oder kwellergras'. „Es wird auch guller-gras genannt", zu gul
'weich, mild, freigebig', da es sehr üppig wachse, ten Doornkaat
Koolman II, 442. 66. Dem heldergras scheint sich Kruiningen veehelderm
'soort onkruid' zu vergleichen. Für die Gebiete zwischen Weser- und
Emsmündung nennt Focke 240 Quelder, Queller 'Glyceria, Salicornia'.
Marzell I, 523f. hat Queller 'festuca distans Kunth', 'glyceria
distans Wahlnbr.', neben Andel, an der Nordseeküste, ebenso für die
nur wenig davon verschiedene 'atropis maritima Griseb.', Saterland
Queller 'aira praeeox L.,Früh-Schmiele', auch 'anthoxanthum aristatum,
Grannen-Ruchgras'. Die Pflanzen sind auf Strandwiesen der Nordsee
ziemlich häufig, wachsen aber auch auf salzhaltigen Böden des
nördlichen Binnenlandes, an Wegrändern und auf Düngerhaufen. Schon
mittelniederdeutsch ist queller m. in gleicher Bedeutung bezeugt.
Etymologisch bietet sich wenig Anknüpfungsmöglichkeit. Bei ähnlichen
Berührungen zwischen Standortbezeichnung und Bezeichnung des
Bewuchses, vgl. dazu zuletzt Th. Frings, Germania Romana und Romania
Germanica zwischen Mittelmeer und Elbe, S. 16. 23. 24 und Anm. 9,
scheint immer die Standortbezeichnung Ausgangspunkt der Übertragung zu
sein, so werf(t) 'erhöhter Grund am Wasser, Ufer' - 'Weide', griend,
grind 'sandiges Ufer, Kies' -'Weidenbruch, Weidendickicht', wiedauw
'salix viminalis', zweites Glied 'Aue', wiedhamme 'salicetum', zweites
Glied ham(m) 'Landspitze'. Es liegt nahe, die gleiche
Entwicklungsrichtung auch für kwelder, kweller anzunehmen, zumal auch
die verschiedenen, freilich zumeist sehr eng verwandten Pflanzenarten
diener Bezeichnung sich am besten vom gemeinsamen Standort aus
erklären. Diese Entscheidung trifft Vercoullie 191, und Franck-van
Wijk neigen ihr S. 362 offenbar zu, WNT a. a. O läßt die Frage offen.
Man könnte freilich auch im Blick auf ostfries. helder, heldergras
Vermischung dieses Wortes mit einem. - unbekannten - Pflanzennamen
annehmen, doch wäre damit für die Erhellung der Bezeichnung nichts
gewonnen.
Ist von dem Standort auszugehen, hängt kwelder vielleicht auf diese
oder jene Weise mit kwel-dam, kwel-dijk zusammen, FW 362. Bei Ausgang
von der Pflanzenbezeiehnung sehen Franck-van Wijk keine Erklärung,
kwelder steht als friesisch-niederländisch-niederdeutsches Küstenwort,
ein „terreinwoord" auch dies, ohne Vergleichbares in der übrigen
Germania. Wir halten es für alt, etwa im Sinne Franck-van Wijks für
"friesisch-sächsisch".
"

and compare it to Du. 'polder'


Torsten