Re: Pferd

From: tgpedersen
Message: 49433
Date: 2007-07-29

--- In cybalist@yahoogroups.com, Piotr Gasiorowski <gpiotr@...> wrote:
>
> On 2007-07-29 16:17, tgpedersen wrote:
>
> > Ernout-Meillet under uere:dus has parauere:dus, but OHG
> > pferifri:d, pferi:d, and "irl. falafraidh semble provenir du
> > français"(?). in other words, -f- in that position.
>
> How about Germanic /f/ substituting post-Class.Lat. /v/, as in Old
> English fers <-- versus?

That makes sense, but how to explain -f- in the French and Irish word
then? v > f wasn't active.


> > (Is their next entry relevant:
> > "uerennes: a uehere, i.e. exportare nominatae, Isid., Or.20,14,13.
> > Inexpliqué."?)
> >
> > Para- is not necessarily Graeco-Latin, cf 'Belgian' Par-isii
> > "those on the Oise"
>
> Wasn't the Oise called "Isara", and is there any evidence of any
> sort of connection between the river and the people? The name of the
> Parisii is usually etymologised as 'the Kettle Folk' (from Celt.
> *kWarjo-); some connect it with the verb *kWarje/o- 'make' (PIE
> *kWer-) or the noun *kWar(f)o- 'spear' (< *kWerp-).

I know, we discussed it before. A quote from Kuhn's 'Grenzen vor- und
frühgeschichtlicher Ortsnamentypen':
"
Obwohl auch das zuletzt verfolgte Grenzstück zwischen -nt- und -apa
alt sein muß, braucht es, um seinen Zusammenhang mit der einstigen
Nordgrenze des Keltentums wahrscheinlich zu machen, stärkere Stützen
als nur den klareren Zustand westlich des Rheins. Solche Stützen sind
da. Caesar und Tacitus bezeugen keltische Stämme — Helvetier, Bojer
und Volker — nur eben bis an den Main und dann um das Erzgebirge (vgl.
Hachmann, Kossack und Kuhn S. 114 [213]), und auch die nördliche
Grenze der sicher keltischen reinen Latène-Kultur läuft durch das
Maingebiet und Thüringen. Im Westen nennt Caesar zwar die Seine und
Marne als Grenze der Gallier oder Kelten und überläßt den etwa 100 km
breiten Landstrich zwischen dieser Linie und der von Somme und Oise,
den die Ortsnamen ihnen noch zugewiesen haben, den nicht keltischen
Belgern, aber in den vorausgegangenen Jahrhunderten war diese
Landschaft eins der Kerngebiete der keltischen Latène-Kultur gewesen
(Marne-Kultur), so daß sich die Vorgeschichte wenigstens für eine
frühere Phase auf die Seite der Namen stellt. Allein der Name der
Parisier scheint Caesar recht zu geben. Er erklärt sich am besten als
Par-isii „die an (oder östlich) der Oise" (par = griech. para) — ihr
Vorort Paris liegt 25 km östlich deren Mündung in die Seine —. Der
Fluß heißt zwar in den alten Quellen Isara, doch setzt der heutige
Name daneben wohl eine r-lose Form voraus. Dieser Namentyp ist nach
unserer Kenntnis keltisch, nicht jedoch die Erhaltung des P-. Es müßte
*Ar-isii heißen (vgl. Are-morica "das Land am Meer", beiderseits der
Seinemündung). Parisii ist deshalb wohl eine keltische, aber in
belgische Lautform übertragene Bildung und erklärt sich am leichtesten
daraus, daß die so Genannten, oder wenigstens ihr Hauptteil, anfangs
Kelten waren und später Belger geworden sind. Wie dies auch sei, so
brauchen wir die Ähnlichkeit im Grenzverlauf der Latène-Kultur und der
-nt- und -apa-Namen auch im Osten nicht als baren Zufall anzusehn.
Doch läuft die Südgrenze der unkeltischen erhaltenen Anlauts-P- hier
zunächst etwas nördlicher, an der Lahn und mitten durch Hessen. Die
der Namen mit dem auch nicht keltischen bewahrten -st-Suffix, die
schon links des Rheines weit im Norden liegt, folgt sogar bis an die
Werra etwa unserer niederdeutsch-mitteldeutschen Mundartscheide
"

Elsewhere in his articles I found Celtic Briva-isara, modern Pont-oise.


Torsten