Res: [tied] Re: Mak- < Mat = wood

From: tgpedersen
Message: 48850
Date: 2007-06-04

--- In cybalist@yahoogroups.com, "Joao S. Lopes" <josimo70@...> wrote:
>
> In Portuguese there are moita (variation mouta, cf. surnames and
toponyms Moutoso, Moutinho, Moutosa, Mota) "bush, thicket", mata
"wood, forest" and mato "wood, bush".

J. Hubschmid, Mediterrane Substrate, p. 28:
"
bask. mota 'bande de terre couverte d'herbe qui entoure le champ',
fr. motte (de gazon),
abruzz. mòtta 'Büschel; Gestrüpp',
salent. 'Erdscholle',
kat. mota 'Büschel von Pflanzenstengeln',
galiz. (Luintra) 'Gestrüpp';

mit altem sekundärem Diphthong
galiz. (Corzans) mouta 'Gestrüpp von Stechginster',
port. 'Gestrüpp, Dickicht' (seit 1103) -

mir. mothar 'Dickicht, Busch, Baumgruppe'.

Eine vorromanische Variante davon liegt vielleicht vor in
kat. mòdaga 'Zistrose' (< *mut-) und seiner Familie (p. 48).
"

p. 30
"
Bask. marra 'Grenzstein, Grenze',
trasmont. marra 'id.',
mirand. 'Grenzzeichen; Grenze',
bearn. marrígue 'clôture en terre ou en pierre sèche',
marrálh 'gros caillou',
astur. (Soto de Agues) morrillozu 'pedrada',
arag. (V. de Vió) marroñero 'Steinhaufen',
lang. marròc 'Steinblock',
trent. maròc 'Fels' usw.

enthalten denselben Stamm wie

sard. marrarzu 'felsiger Ort' (asard. Marrariu),
Marrocco, Bergrücken in Kalabrien.
"

p. 41-42
"
Bask. mata 'Baumstrunk' ist zu vergleichen mit
kat. sp. port. mata 'Strauch',
bearn. mate 'Strauch, Büschel' usw.,
frprov. mata 'Haufe',
sard. matta 'Gebüsch, Gestrüpp',
im Lazio 'Büschel, Reisigbündel' usw.

Davon abgeleitet sind
sp. matojo 'matorral';
Santander matorro,
nord-kalabr. mattórr& 'Ginsterbesen';
bask. matoka
'montón compuesto alternativamente de tierra y de estiercol',
bearn. matoque 'petite touffe, buisson',
Gironde matók& 'meule de foin'.

In dieser letzten Bedeutung findet sich derselbe Stamm in
berb. (Rif) þamat.t.a .
"

p. 48
"
33. Genau wie das Iberische oder damit verwandte Sprachen ursprünglich
zweifellos über das Gebiet der iberischen Inschriften hinaus
verbreitet waren, so ist es auch höchst wahrscheinlich, daß das
Tartessische und andere tyrrhenische, mit dem Etruskischen
zusammenhängende Sprachen im Westen ehemals weiter verbreitet waren.

Auf Beziehungen einer hispanischen Sprache zum Etruskischen,
Tyrrhenischen im allgemeinen oder zu kleinasiatischen, mit dem
Baskischen nicht näher verwandten Sprachen, weisen
kat. mòdaga 'Zistrose',
alang. motzes pl.,
südkalabr. mútaca sg. 'id.',
etr. móutouka 'Cytinus hypocistis';

dazu mit andern Suffixen
it. mucchio 'Zistrose' (lat. mūtulus zeigt eine ganz andere Bedeutung,
ist aber gleichen Ursprungs),
asard. muteclu (zum Suffix ...);
aveyr. moudre 'id.' (< *mútaro- oder ´-ano-),
vielleicht auch mir. mothar 'Dickicht, Busch, Baumgruppe'
(p. 28).
"

p. 90
"
63. Charakteristisch für die mediterranen Sprachen, besonders des
Westens, ist die große Suffixvariabilität. Diese läßt sich noch heute
im Baskischen beobachten, wo viele Suffixe produktiv und wohl noch
eine größere Zahl erstarrt sind. Auch bei etruskischen Personennamen
stellen wir bei ein und demselben Stamm die verschiedensten Suffixe
fest. Bei den erschlossenen mediterranen Wörtern haben wir oft neben
einer einfachen Form (marra) eine Erweiterung mit einem
vorindogermanischen Suffix (*marrokko~, p. 30), häufig aber eine ganze
Reihe von Formen mit verschiedenen Suffixen anzusetzen: *garr-otta,
*garr-usta, *garr-usla, *garr-uppa usw. (p. 25-26); vgl. insbesondere
die Beispiele unter den Nummern 12, 13, 15, 18-20, 22, 25-27, 29-31,
33-37, 40, 41, 43, 45, 58.
Ferner ist typisch für Wörter des mediterranen Substrates das
Schwanken des Vokalismus (a : e; o : u : u: usw.) und des
Konsonantismus (stimmlose neben stimmhaften Konsonanten besonders im
Anlaut; Doppclkonsonanten neben einfachen Konsonanten im. Inlaut);
vgl. die Zusammenstellungen im Index, p. 95. Es lassen sich an Hand
dieser lautlichen Varianten aber meist keine bestimmten
vorindogermanischen Dialektzonen erschließen. Die betreffenden Wörter
sind entweder schon aus dem Altertum in verschiedenen Formen
überliefert, oder die modernen Formen lassen sich nicht, wie die
meisten Wörter lateinischen Ursprungs, auf eine gemeinsame Basis
zurückführen.
"


Torsten